Der Anspruch des Projekts SynLLOER ist umfassend: Neben Workshops für Schulen und Universitäten gibt es auch das Angebot einer offenen WOERkstatt (openLab), in der Materialien erprobt, Fragen gestellt und ein Austausch vertieft werden kann. So soll OER über Bildungsbereiche und Altersgrenzen hinweg bekannt gemacht werden. Tobias Steiner, Projektkoordinator von SynLLOER schaut für OERinfo auf die Erfahrungen mit dem Projekt zurück.
Im Förderprogramm OERinfo wurden seit Ende 2016 insgesamt 25 Projekte gefördert, die OER in die Breite tragen sollten. Jetzt laufen diese Projekte aus – und eine Nachfolgeförderung ist bisher nicht angekündigt. War das nur ein Strohfeuer? Nein, sagt Jöran Muuß-Merholz in seinem Meinungsbeitrag. Im Gegenteil: An vielen Orten stehen die Weichen auf Kontinuität und Mainstreaming. Gleichzeitig bieten die dokumentierten Erfahrungen viele Lessons Learned und nicht nur Hochglanz-Dokumentationen.
Erin McKiernan im Interview für OERinfo bei der Konferenz OEglobal 2018
Was verbindet und was trennt die Open Bewegungen zu Open Science, Open Data, Open Access und Open Education? Über das Verbindende und die Herausforderungen im Hinblick auf das gemeinsame Ziel, nämlich einen besseren Zugang zu Information und Wissen zu ermöglichen, spricht Erin McKiernan im Interview für OER bei der Konferenz OEglobal, die vom 24. bis 26.4.2018 in Delft stattfand.
Immer mehr Menschen erstellen Materialien, die von anderen gut nachgenutzt und an die eigenen Erfordernisse angepasst werden könnten. Häufig werden die Materialien – aus unterschiedlichen Gründen – nicht für andere als OER freigegeben.
Hier soll die OER-Materialklappe Abhilfe schaffen. Auf der Plattform können eigene Materialien hochgeladen werden, sie werden anschließend von freiwilligen Redakteur*innen geprüft und mit einer freien Lizenz versehen veröffentlicht.
Fragen von OERinfo an Claudia Kuttner vom Institut für Medienbildung an der Europa-Universität Flensburg
Im Projekt LOERSH – OER in die Schule! Landesweite OER-Qualifizierung Schleswig-Holstein wurde ein besonderer Ansatz verfolgt: hier wurden auch Schüler*innen als Multiplikator*innen ausgebildet. Dies ist nicht die einzige Besonderheit des Projekts, auf das die Projektverantwortliche Claudia Kuttner zurückblickt.
Worin bestehen die Vorteile von OER? Wo finde ich Materialien für den Unterricht in der Schule? Und wie lassen sich eigene Materialien für andere nutzbar machen? Bei der Veranstaltung „Mischen Possible“ am 5. September 2018 in Hannover bekamen und Akteur*innen aus schulischer Bildungsarbeit Einblicke in das Themenfeld OER und Raum für Diskussionen zu freien Bildungsmaterialien. Wir bringen einen Überblick über die Veranstaltung und Links zu den Präsentationen und Materialien.
Eine Vielzahl von Best Practices für Open Educational Resources (OER) in der Schule zeigen, dass frei verfügbare Bildungsmaterialien auch im Alltag der Lehrenden und Lernenden angekommen sind. Bei OERinfo ist eine Zusammenstellung von Best Practices für alle Praktiker*innen in der Schule zu finden.
Fragen von OERinfo an Jan Pawlowski von der Hochschule Ruhr West
Dass OER und Verwaltungen gut zusammen passen, ist die feste Überzeugung von Jan Pawlowski, der als Professor an der Hochschule Ruhr West arbeitet. Mit dem Projekt Offene Wissensressourcen im öffentlichen Sektor (ÖWR) sollten öffentliche Verwaltungen für OER sensibilisiert werden und Interessierte sich vernetzen können. Welche Erkenntnisse er aus dem Projektverlauf gewonnen hat, schildert Jan Pawlowski für OERinfo.
Wenn Sie auf die Projektzeit zurückblicken, was würden Sie dann sagen…
Was war für Sie ein unerwartetes, überraschendes Ergebnis?
Unsere Zielgruppe waren öffentliche Verwaltungen. Es war überraschend, wie aufgeschlossen öffentliche Verwaltungen für die Idee der Offenheit sind. Grund scheinen die bereits etablierten Tätigkeiten in Bezug auf Open Data und Open Government zu sein. Auch wenn Open Educational Resources neu für die Zielgruppe waren, kann das Konzept – so es in einem integrierten Ansatz aufgegriffen wird – sehr erfolgreich werden.
Was war eine Maßnahme Ihrer Arbeit, die besonders spezifisch auf Ihre Zielgruppe (welche?) zugeschnitten war?
Im Projekt haben wir schnell festgestellt, dass OER spezifisch für den Verwaltungskontext eingeführt werden müssen. Dies umfasst
Anpassung der Terminologie: Offene Wissensressourcen statt OER, da OER oft mit grundständiger Bildung gleichgesetzt wird
Schaffung von konkreten Anknüpfungspunkten: Lösung von Problemen, z.B. durch demographischen Wandel (Wissenserhalt)
Was fehlt? Was müsste es in Deutschland geben, um die OER-Landschaft deutlich zu verbessern? (Und warum?)
OER müssen integraler Bestandteil öffentlicher Projekte und öffentlicher Verwaltungen werden. Häufig entstehen in Projekten, aber auch in der täglichen Arbeit großartige Produkte, wie etwa Lernmaterialien. Es wäre sinnvoll, diese auch unter offenen Lizenzen verfügbar zu machen. Weitergehend kann es sinnvoll sein, Arbeiten aus öffentlichem Dienst und Hochschulen ebenfalls offen zu stellen.
Werden Sie als Projektbeteiligte*r sich auch nach der Förderung noch mit dem Thema OER beschäftigen? In welcher Weise?
Das Forschungsthema OER ist seit Jahren einer unserer Schwerpunkte und wird es auch bleiben. Neue Fragestellungen haben sich in der Projektlaufzeit ergeben: Es hat sich etwa herausgestellt, dass OER-basierte Kooperationen umfassend genutzt und analysiert werden sollten („Open Educational Ideas“).
Welche Zielsetzung sollte eine zukünftige Förderlinie anvisieren? Für welche Anschlussprojekte würden sich Projektträger wiederbewerben um auf jetzt vorhandenem Wissen aufzubauen?
Zwei Punkte sind hervorzuheben: Die streng nationale Orientierung sollte in einer nächsten Förderlinie aufgegeben werden. Während des Projektes wurde deutlich, dass internationales Interesse an der Arbeit in Deutschland besteht. Dieses sollte in der Zukunft genutzt werden. Ebenso sollte eine stärkere Fokussierung auf forschungsorientierte Projekte erfolgen. Der pragmatische Ansatz der Förderlinie war für einen Auftakt geeignet, die Erfahrungen können aber aufgrund fehlender Forschungsorientierung nicht durchgehend systematisiert und abstrahiert werden.
Dieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Jan Pawlowski für ÖWR und Jöran Muuß-Merholz für OERinfo – Informationsstelle OER.
Ziel der OER World Map ist die möglichst umfassende und aktuelle Dokumentation von nationalen und internationalen Akteuren, Projekten und Veranstaltungen zu OER. Wie aber wird ein Eintrag in der OER World Map für das eigene Projekt angelegt? Wir zeigen Tipps und eine Checkliste dazu, die wir aus dem Blog der OER World Map übernommen und angepasst haben.
Fragen von OERinfo an Claudia Leitzmann (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
Was verbindet Service Learning und OER? Eine ganze Menge, davon waren die Initiator*innen von CivicOER – Offene Bildungsressourcen fu?r das Lernen durch Verantwortung in Schule, Hochschule und Zivilgesellschaft überzeugt. Worin die Erkenntnisse aus der Projektlaufzeit bestehen, berichtet Claudia Leitzmann von der Stabsabteilung für Bildungsinnovation und Wissenstransfer der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.