Unter dem Motto „Offenheit leben – Austausch fördern“ lädt die Ruhr-Universität Bochum (RUB) zur Open Science Week ein. Wissenschaftliche Erkenntnisse, Forschungsschritte und -ergebnisse oder Bildungsmaterialien teilen – Open Science umfasst
viele Maßnahmen und Praktiken, um Wissen und Daten für alle zugänglich zu machen. Und diese Vielfältigkeit möchte die RUB mit dem Programm der Open Science Week näher bringen. Die Formate bieten Informationen für den Einstieg in die Themen
Open Access, Open Data und Open Educational Resources und weiterführende Tipps und Tricks zum Teilen von Publikationen, Daten und Lehr-/Lernmaterialien.
Daher richtet sich das Programm an eine diverse Zielgruppe und bietet Einführungen, Workshops und mehr für Einsteiger*innen und Fortgeschrittene.
Open Educational Resources (OER) unterstützen das globale Nachhaltigkeitsziel SDG4, inklusive, chancengerechte und qualitativ hochwertige Bildung für alle zu ermöglichen. Wie diese These in der Praxis umgesetzt werden kann, wurde am Beispiel der senseBox, einem Do-it-yourself Bausatz für Umweltmessstationen, im Makerspace bei der Konferenz re:publica19 in Berlin greifbar.
Erin McKiernan im Interview für OERinfo bei der Konferenz OEglobal 2018
Was verbindet und was trennt die Open Bewegungen zu Open Science, Open Data, Open Access und Open Education? Über das Verbindende und die Herausforderungen im Hinblick auf das gemeinsame Ziel, nämlich einen besseren Zugang zu Information und Wissen zu ermöglichen, spricht Erin McKiernan im Interview für OER bei der Konferenz OEglobal, die vom 24. bis 26.4.2018 in Delft stattfand.
Fragen von OERinfo an Jan Pawlowski von der Hochschule Ruhr West
Dass OER und Verwaltungen gut zusammen passen, ist die feste Überzeugung von Jan Pawlowski, der als Professor an der Hochschule Ruhr West arbeitet. Mit dem Projekt Offene Wissensressourcen im öffentlichen Sektor (ÖWR) sollten öffentliche Verwaltungen für OER sensibilisiert werden und Interessierte sich vernetzen können. Welche Erkenntnisse er aus dem Projektverlauf gewonnen hat, schildert Jan Pawlowski für OERinfo.
Wenn Sie auf die Projektzeit zurückblicken, was würden Sie dann sagen…
Was war für Sie ein unerwartetes, überraschendes Ergebnis?
Unsere Zielgruppe waren öffentliche Verwaltungen. Es war überraschend, wie aufgeschlossen öffentliche Verwaltungen für die Idee der Offenheit sind. Grund scheinen die bereits etablierten Tätigkeiten in Bezug auf Open Data und Open Government zu sein. Auch wenn Open Educational Resources neu für die Zielgruppe waren, kann das Konzept – so es in einem integrierten Ansatz aufgegriffen wird – sehr erfolgreich werden.
Was war eine Maßnahme Ihrer Arbeit, die besonders spezifisch auf Ihre Zielgruppe (welche?) zugeschnitten war?
Im Projekt haben wir schnell festgestellt, dass OER spezifisch für den Verwaltungskontext eingeführt werden müssen. Dies umfasst
Anpassung der Terminologie: Offene Wissensressourcen statt OER, da OER oft mit grundständiger Bildung gleichgesetzt wird
Schaffung von konkreten Anknüpfungspunkten: Lösung von Problemen, z.B. durch demographischen Wandel (Wissenserhalt)
Was fehlt? Was müsste es in Deutschland geben, um die OER-Landschaft deutlich zu verbessern? (Und warum?)
OER müssen integraler Bestandteil öffentlicher Projekte und öffentlicher Verwaltungen werden. Häufig entstehen in Projekten, aber auch in der täglichen Arbeit großartige Produkte, wie etwa Lernmaterialien. Es wäre sinnvoll, diese auch unter offenen Lizenzen verfügbar zu machen. Weitergehend kann es sinnvoll sein, Arbeiten aus öffentlichem Dienst und Hochschulen ebenfalls offen zu stellen.
Werden Sie als Projektbeteiligte*r sich auch nach der Förderung noch mit dem Thema OER beschäftigen? In welcher Weise?
Das Forschungsthema OER ist seit Jahren einer unserer Schwerpunkte und wird es auch bleiben. Neue Fragestellungen haben sich in der Projektlaufzeit ergeben: Es hat sich etwa herausgestellt, dass OER-basierte Kooperationen umfassend genutzt und analysiert werden sollten („Open Educational Ideas“).
Welche Zielsetzung sollte eine zukünftige Förderlinie anvisieren? Für welche Anschlussprojekte würden sich Projektträger wiederbewerben um auf jetzt vorhandenem Wissen aufzubauen?
Zwei Punkte sind hervorzuheben: Die streng nationale Orientierung sollte in einer nächsten Förderlinie aufgegeben werden. Während des Projektes wurde deutlich, dass internationales Interesse an der Arbeit in Deutschland besteht. Dieses sollte in der Zukunft genutzt werden. Ebenso sollte eine stärkere Fokussierung auf forschungsorientierte Projekte erfolgen. Der pragmatische Ansatz der Förderlinie war für einen Auftakt geeignet, die Erfahrungen können aber aufgrund fehlender Forschungsorientierung nicht durchgehend systematisiert und abstrahiert werden.
Dieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Jan Pawlowski für ÖWR und Jöran Muuß-Merholz für OERinfo – Informationsstelle OER.
Beim OER-Festival 2017 stellt Philipp Sanke von der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen, in seinem Lightning Talk Praxistipps und Werkzeuge für den Umgang mit den Materialien von geschichte.nrw.de vor, einer Zeitleiste wichtiger Ereignisse zur Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die ESA bekennt sich zu Open Access und hat eine entsprechende Richtlinie für ihre Inhalte wie Standbilder, Videos und ausgewählte Datensätze übernommen. Damit soll nun eine Nutzung und Wiederverwendung des Materials für die Öffentlichkeit, Medien, den Bildungssektor und alle Interessierten möglich werden.
Am 2.12.2015 findet in Stuttgart die „OPEN! 2015 – Konferenz für digitale Innovation“ statt.
Ein Track zum Thema Open Educational Resources (OER) in Hochschule und Erwachsenenbildung ist hochkarätig besetzt. Mit dabei sind unter anderem Dr. Dominic Orr, Hedwig Seipel, Claudia Bremer, Prof. Dr. Martin Ebner und Dr. Ilas Körner-Wellershaus. Jöran Muuß-Merholz moderiert.