ProSupportOERs – Café: Erfahrungen teilen, Zukunft gestalten

ProSupportOERs – Café: Erfahrungen teilen, Zukunft gestalten

Das offene Austauschformat für alle die an ihren Hochschulen OER-Support leisten.

Noch ein OER-Wortspiel? Ja. Und ein neues Austauschformat, speziell für Personen im gesamten deutschsprachigen Raum, die an ihren Hochschulen OER-Support leisten.

Hier wollen wir ungezwungen, bei einem Heiß- oder Kaltgetränkt unserer Wahl, über Fragen reden, die über die Wahl der richtigen CC-Lizenz hinausgehen:

– Wie können wir Lehrende begeistern und überzeugen?
– Wie können wir auf strategischer Ebene innerhalb unserer Hochschule das Thema voranbringen?
– Was sind aktuelle Herausforderungen, Trends und Entwicklungen – National und international?

Im Rahmen eines offenen Lean-Café Formats sammeln wir zunächst die Anliegen die Teilnehmenden und entscheiden uns dann gemeinsam für die Themen, die den meisten und am dringendsten unter den Nägeln brennen.

Gemeinsam bewegen wir mehr.

Wir treffen uns das erste Mal am 23.09. 15:00 – 16:30 online auf BBB:

https://bbb.dhbw.de/mosbach/phi-we6-n8a-fi3

Weitere Treffen sind dann alle drei Monate zur selben Zeit geplant.

ÖWR – OERinfo – Lessons Learned in 5×5 Zeilen

Fragen von OERinfo an Jan Pawlowski von der Hochschule Ruhr West

Foto, CC0
Foto, CC0

Dass OER und Verwaltungen gut zusammen passen, ist die feste Überzeugung von Jan Pawlowski, der als Professor an der Hochschule Ruhr West arbeitet. Mit dem Projekt Offene Wissensressourcen im öffentlichen Sektor (ÖWR) sollten öffentliche Verwaltungen für OER sensibilisiert werden und Interessierte sich vernetzen können. Welche Erkenntnisse er aus dem Projektverlauf gewonnen hat, schildert Jan Pawlowski für OERinfo.

Jan Pawlowski. Foto von Blanche Fabri (Ausschnitt), CC BY 4.0
Jan Pawlowski. Foto von Blanche Fabri (Ausschnitt), CC BY 4.0
Das Projekt ÖWR war ein Verbundprojekt der Hochschule Ruhr-West Bottrop und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heidenheim. Ziel war es, öffentliche Verwaltungen für OER zu sensibilisieren und durch Schulungen und Workshops praktische Erfahrungen zu ermöglichen.

Wenn Sie auf die Projektzeit zurückblicken, was würden Sie dann sagen…

Was war für Sie ein unerwartetes, überraschendes Ergebnis?

Unsere Zielgruppe waren öffentliche Verwaltungen. Es war überraschend, wie aufgeschlossen öffentliche Verwaltungen für die Idee der Offenheit sind. Grund scheinen die bereits etablierten Tätigkeiten in Bezug auf Open Data und Open Government zu sein. Auch wenn Open Educational Resources neu für die Zielgruppe waren, kann das Konzept – so es in einem integrierten Ansatz aufgegriffen wird – sehr erfolgreich werden.

Was war eine Maßnahme Ihrer Arbeit, die besonders spezifisch auf Ihre Zielgruppe (welche?) zugeschnitten war?

Im Projekt haben wir schnell festgestellt, dass OER spezifisch für den Verwaltungskontext eingeführt werden müssen. Dies umfasst

  • Einbindung in eine Gesamtstrategie zu Open Data, Open Government, Open Education
  • Anpassung der Terminologie: Offene Wissensressourcen statt OER, da OER oft mit grundständiger Bildung gleichgesetzt wird
  • Schaffung von konkreten Anknüpfungspunkten: Lösung von Problemen, z.B. durch demographischen Wandel (Wissenserhalt)

Was fehlt? Was müsste es in Deutschland geben, um die OER-Landschaft deutlich zu verbessern? (Und warum?)

OER müssen integraler Bestandteil öffentlicher Projekte und öffentlicher Verwaltungen werden. Häufig entstehen in Projekten, aber auch in der täglichen Arbeit großartige Produkte, wie etwa Lernmaterialien. Es wäre sinnvoll, diese auch unter offenen Lizenzen verfügbar zu machen. Weitergehend kann es sinnvoll sein, Arbeiten aus öffentlichem Dienst und Hochschulen ebenfalls offen zu stellen.

Werden Sie als Projektbeteiligte*r sich auch nach der Förderung noch mit dem Thema OER beschäftigen? In welcher Weise?

Das Forschungsthema OER ist seit Jahren einer unserer Schwerpunkte und wird es auch bleiben. Neue Fragestellungen haben sich in der Projektlaufzeit ergeben: Es hat sich etwa herausgestellt, dass OER-basierte Kooperationen umfassend genutzt und analysiert werden sollten („Open Educational Ideas“).

Welche Zielsetzung sollte eine zukünftige Förderlinie anvisieren? Für welche Anschlussprojekte würden sich Projektträger wiederbewerben um auf jetzt vorhandenem Wissen aufzubauen?

Zwei Punkte sind hervorzuheben: Die streng nationale Orientierung sollte in einer nächsten Förderlinie aufgegeben werden. Während des Projektes wurde deutlich, dass internationales Interesse an der Arbeit in Deutschland besteht. Dieses sollte in der Zukunft genutzt werden. Ebenso sollte eine stärkere Fokussierung auf forschungsorientierte Projekte erfolgen. Der pragmatische Ansatz der Förderlinie war für einen Auftakt geeignet, die Erfahrungen können aber aufgrund fehlender Forschungsorientierung nicht durchgehend systematisiert und abstrahiert werden.


Dieser Artikel ist Bestandteil der Reihe „Lessons Learned in 5×5 Zeilen“, die zum Abschluss der Projektförderung der OERinfo-Projekte entstanden ist.

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Jan Pawlowski für ÖWR und Jöran Muuß-Merholz für OERinfo – Informationsstelle OER.