OER & Recht: Der Rechtslotse OER-Produktion der HOOU

Das H5P-basierte Tool „OER & Recht. Rechtslotse OER-Produktion“ sensibilisiert für rechtlich relevante Aspekte bei der Produktion und Veröffentlichung von OER-Materialien. Es leitet Nutzende durch wichtige Rechtsfragen, die im Zuge der Erstellung von OER aufkommen können und gibt zielgerichtet rechtliche Hilfestellung. Möchten Nutzende ihr Wissen zu einer bestimmten Frage vertiefen, können sie optional die jeweils verlinkten Informationen nachlesen und ihre OER bei Bedarf nachjustieren.

OER & Recht
Das Tool „OER & Recht. Rechtslotse OER-Produktion“ als Map. Grafik: Tomke Berning, CC BY 4.0

Ein Beitrag von Andrea Schlotfeldt für die Hamburg Open Online University

Niemand hat das Rechtliche mit der Muttermilch aufgesogen

Möchte man Lehrende motivieren, ihre Lehrmaterialien als OER zu veröffentlichen, damit möglichst viele davon profitieren können, begegnen einem nicht selten rechtliche Bedenken ihrerseits. Man habe keine Zeit, sich in Rechtsthemen einzuarbeiten oder an der eigenen Einrichtung gebe es keine Ressourcen für Rechtsberatung. Und das mit der CC-Lizenzierung sei auch nicht so trivial, wie manche es darstellten.

Unbestreitbar ist: Die Einwände sind vollkommen berechtigt. Auch wenn die rechtliche Komplexität einzelner OER sehr unterschiedlich ausfallen kann, bedarf es einer gewissen Einarbeitung in die CC-Lizenzierung und rechtliche Fragestellungen. Darf ich in OER regulär zitieren? Wie muss eine Foto-Einwilligung ausgestaltet sein, damit sie den OER-Besonderheiten entspricht? Manchmal weiß man tatsächlich gar nicht so genau, wo rechtliche Risiken überhaupt liegen könnten.

Niederschwellige Unterstützung bei Rechtsfragen

Diese Situation greift der H5P-basierte „Rechtslotse OER-Produktion“ der Hamburg Open Online University niederschwellig auf. Anhand eines sog. Branching Szenarios lässt sich ohne hohen Zeitaufwand herausfinden, inwieweit geplante oder bereits umgesetzte OER Rechtsthemen tangieren und was bei der CC-Lizenzierung zu berücksichtigen ist.

Bestimmte Fragestellungen führen die Nutzenden durch das Tool. Der Informationsstand, der Grad der Sensibilisierung und auch die Bereitschaft, sich in Rechtsthemen einzuarbeiten, können stark variieren. Hinzu kommt, dass OER in rechtlicher Hinsicht unterschiedlich komplex ausfallen. Hier setzt der Rechtslotse an: Die Nutzenden werden dort abgeholt, wo sie mit ihren Kenntnissen stehen. Sie können für sich entscheiden, an welchen Punkten sie in die Tiefe gehen möchten. Dies kann Fragen der Miturheberschaft, der Nutzung fremden Materials in OER, der Vergabe der passenden CC-Lizenz oder auch Datenschutzaspekte betreffen. Anhand zahlreicher geprüfter Links lässt sich das eigene Wissen so an Stellen, bei denen Bedarf besteht, vertiefen.

Rechtliche Sensibilisierung 24/7

In Zeiten knapper Zeitressourcen allerorten ist es nicht trivial, Lehrende angemessen mit Rechtsinfos zu versorgen, ohne sie gleichzeitig mit juristischen Feinheiten zu überfrachten. Der Rechtslotse sensibilisiert unabhängig von der Verfügbarkeit oder Erreichbarkeit juristischen Fachpersonals zu jeder Tag- und Nachtzeit für Rechtsthemen. Der Aufwand beträgt schätzungsweise ca. 30 Minuten.

Das Tool kann eine ggf. erforderliche Rechtsberatung nicht ersetzen, aber durchaus zu vielen Fragestellungen eine fundierte Orientierung geben. Ergänzend helfen die Teilnahme an Rechtsworkshops oder -sprechstunden, wie etwa die HOOU aber auch twillo, ORCA.nrw und andere sie anbieten, oder auch die Plattform OER FAQ weiter.

Interaktive Inhalte einfach mit H5P erstellen

Wunderbar funktioniert hat die Zusammenarbeit bei der Konzeption und Umsetzung des Tools. Nach einer Grobkonzeption zu den relevanten rechtlichen Fragen durch die Juristin Andrea Schlotfeldt kam die Grundidee des Medientechniker und -didaktikers Jakob Kopczynski, das Ganze mit dem H5P-Branching Szenario umzusetzen – was dann wiederum in Teamarbeit erfolgte.

Die Tatsache, dass H5P in Unterricht und Lehre generell, auch aufgrund der Niederschwelligkeit der Anwendung, gern eingesetzt wird, ist kein Geheimnis. Speziell das sog. Branching Szenario ist allerdings hervorragend geeignet für Anwendungsfälle wie den vorliegenden. H5P selbst schreibt zu diesem Content Type: „Das Verzweigungsszenario ist ein flexibler Inhaltstyp, der es den Autor*innen  ermöglicht, den Lernenden eine Vielzahl von interaktiven Inhalten und Auswahlmöglichkeiten zu präsentieren.“

Rechtslotse OER-Produktion bereits an vielen Stellen nachgenutzt

Erfreulich war für uns als Ersteller*innen, dass eine rege Nachnutzung stattfindet. So ist der Rechtslotse inzwischen auf diversen Hochschulwebsites und OER-Plattformen eingebettet. Für die im Dezember aktualisierte Version V2/2023 wurden alle Links auf Aktualität überprüft und noch zwei Slides zu KI & OER hinzugefügt. Das Tool kann bei Bedarf hier heruntergeladen, ganz im Sinne des Remixes von OER bei Bedarf auch um weitere Themen ergänzt und/oder anders gestaltet und dann neu veröffentlicht werden.

 

Informationen zum Tool:
H5P-Branching-Szenario “OER & Recht. Rechtslotse OER-Produktion“, CC BY 4.0 (V2/2023)
Idee und Umsetzung:
Andrea Schlotfeldt (Juristische Beratung/Team HOOU@HAW)
Jakob Kopczynski (Medientechnik/-produktion/Team HOOU@HAW)

 

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Andrea Schlotfeldt, Hamburg Open Online University (HOOU) | HAW Hamburg für OERinfo

2014 – Olaf Scholz ruft die Hamburg Open Online University (HOOU) ins Leben

OER-Geschichte(n), Teil 8 – Olaf Scholz im Gespräch mit Jöran Muuß-Merholz

Olaf Scholz und Jöran Muuß-Merholz, Standbilder aus dem Video, CC BY 4.0. HOOU-Logo nicht unter freier Lizenz.

Jöran Muuß-Merholz interviewt Olaf Scholz zu den Ursprüngen und Ideen der HOOU, zum hohen Stellenwert von Offenheit und warum dann etwas ganz anderes entstand, als damals ursprünglich angedacht war.

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„101“ – OERinfo startet eine Reihe von Einführungsvideos zu Open-Themen

Start, Foto: airpix (via Flickr), CC BY 2.0.

„101“ bezeichnet eine grundlegende Lernstufe oder eine Sammlung von einführenden Materialien zu einem Thema. Bei der #OERcamp Werkstatt in Hamburg wurden 101-Vorträge, also Einführungen zu verschiedenen Themen im Zusammenhang mit offener Bildung, aufgezeichnet. Die Videos werden in den kommenden Wochen bei OERinfo veröffentlicht.

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Die Plattform OER-Unterrichtsbausteine Hamburg ist da und hat eine NC-SA-Lizenz

Screenshot digital.learning.lab, nicht unter freier Lizenz

Im Herbst 2018 startete in Hamburg das digital.learning.lab mit 60 Unterrichtsbausteinen, die von Hamburger Lehrkräften aus Stadtteilschulen und Gymnasien entwickelt wurden. Alle Inhalte des digital.learning.lab sind jeweils den Kategorien des Medienkompetenzrahmens, der in der Strategie der Kultusministerkonferenz „Bildung in der digitalen Welt“ ausformuliert ist, zugeordnet. Die Bausteine durchlaufen einen Qualitätszyklus und werden unter der Lizenz CC BY-NC-SA als Open Educational Resources (OER) bereitgestellt.

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In Hamburg startet das vierte #OERcamp 2018

Das #OERcamp Nord im Netz verfolgen

Foto: Chris Dies, CC BY 4.0.
Foto: Chris Dies, CC BY 4.0.

Am Freitag und Samstag, 15. und 16. Juni 2018 treffen sich in Hamburg rund 200 Praktiker*innen zu freien und offenen Lehr-Lern-Materialien beim vierten #OERcamp in 2018. Wer vor Ort nicht dabei sein kann, kann das OERcamp online verfolgen.

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Das #OERcamp 2018 Workshop-Programm ist online!

Eine Einladung zum Stöbern und Anmelden

Qual der Wahl. Foto von Sonja Borski, CC BY 4.0
Qual der Wahl. Foto von Sonja Borski, CC BY 4.0

Die #OERcamps 2018 finden in allen vier Himmelsrichtungen (Nord, Ost, Süd und West) Deutschlands statt. Das Workshop-Programm für die OERcamps steht fest.
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Workshopprogramm für das OERcamp Süd, 11./12.5.2018 in der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen in Bad Wildbad
Workshopprogramm für das OERcamp Ost, 25./26.5.2018 in der GaraGe Leipzig
Workshopprogramm für das OERcamp West, 8./9.6.2018 im DGB Bildungszentrum Hattingen (dieser Link steht nicht mehr zur Verfügung)
Workshopprogramm für das OERcamp Nord, 15./16.6.2018 in der Beruflichen Schule für Medien und Kommunikation (BMK), Hamburg (dieser Link steht nicht mehr zur Verfügung)

#OERcamps – alle sind willkommen

Das Workshop-Programm der #OERcamps richtet sich an Interessierte aus allen Bildungsbereichen, die mehr darüber wissen wollen, wie Open Educational Resources Bildung bereichern können und was bei der Erstellung und Verwendung zu beachten ist.
Im Barcamp-Teil kann man eigene Fragen und Interessen einbringen. Und auf einem Markt der Möglichkeiten lernt man konkrete Materialien und Projekte kennen.
Mehr Informationen gibt es auf der Website der OERcamps.

Disclaimer: OERinfo ist Medienpartner der #OERcamps 2018

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Team OER für OERinfo – Informationsstelle OER.

Nach Berlin nun auch in Hamburg – bezahlte Lehrkräfte für Erstellung von OER

Foto: Tilman Vogler für OERde17, unter der Lizenz CC BY 4.0
Foto: Tilman Vogler für OERde17, unter der Lizenz CC BY 4.0.

Gemeinsam mit der Joachim Herz Stiftung wird die Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung ab Schuljahresbeginn 2018/19 digitale Materialien auf einer Online-Plattform als OER verfügbar machen. Damit ist Hamburg nach Berlin die zweite Stadt, die es öffentlich finanzierten Lehrkräften im Rahmen ihrer bezahlten Tätigkeit ermöglicht, offene Lehr- und Lernunterlagen zu erstellen.

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Das war das #OERcamp Nord in Hamburg

Noch mehr Eindrücke und Highlights aus der OER-Twittercommunity beim #OERcamp17 in Hamburg

Foto von Karoline Oakes, CC BY 4.0
Foto von Karoline Oakes, CC BY 4.0

Beim #OERcamp Nord gab es viel Input, neue Themen und Formate: u.a. sorgten die Sessions Blockchain für Bildung, die Session Virtually Connecting und Live-Podcasts für ein anregendes Programm.
Insgesamt wurde zu mehr als 40 verschiedenen Workshops und 28 Barcamp-Sessions fleissig getwittert und auf Facebook gepostet.
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„Virtually Connecting“ – jetzt auch in Deutschland

Video-Interview mit Martina Emke und Christian Friedrich

Virtually Connecting ist eine Praxis von Open Education, die den Zugang zu Bildungsveranstaltungen erleichtern will. Dafür werden beispielsweise bei Tagungen virtuelle Treffen zwischen Teilnehmenden vor Ort und Interessierten aus aller Welt organisiert. Das Besondere: Es geht nicht etwa um eine andere Form von Livestream und Q&A-Chat, sondern um eine Erweiterung der Unterhaltungen beim Kaffee in der Konferenzpause.
Martina Emke und Christian Friedrich sind zwei der bisher wenigen Menschen aus Deutschland, die sich in der globalen Community engagieren. Für OERinfo erklären sie im Interview mit Jöran Muuß-Merholz, wie genau Virtually Connecting funktioniert und kündigen einen Einsatz beim OERcamp Nord in Hamburg an.

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OERcamp hoch 3! Das Programm für OERcamp Nord, Süd und West steht


In wenigen Wochen im Mai und Juni finden die OERcamps statt – die zentralen Treffen der deutschsprachigen Praktiker*innen, wenn es um Open Educational Resources (OER) geht. Die Termine für die OERcamps in München, Köln und Hamburg finden sich auf der Website. Dort ist nun auch das Workshop-Programm veröffentlicht worden – insgesamt sind es nicht weniger als 118 Workshops!
Die Teilnahme ist kostenlos – und die Anmeldung derzeit noch möglich: www.oercamp.de

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