Beginnt im 566-Einwohner-kleinen Williamsfield die große OER-Revolution für Schulen in den USA?
Das U.S. Department of Education hat am 16.9.2015 angekündigt, dass ein „First-Ever Adviser to Expand Access to Open Digital Resources in Schools“ zu sofort seine Arbeit aufnehme. Gleichzeitig veröffentlichte das Ministerium ein Video und einen Tweet, in denen OER als (mögliche) Erfolgsgeschichte für Schulen propagiert wird. In den USA werden diese Schritte als Meilenstein der OER-Entwicklung gesehen.
Foto: Sessionplanung beim #ecBER15 von Jöran Muuß-Merholz unter CC BY 2.0 via Flickr
2015 gibt es zwar keine OER-Konferenz in Deutschland. Seit 2012 hat aber schon das vierte Jahr in Folge ein OERcamp stattgefunden. Für dieses Jahr ist es unter das Dach des EduCamps gezogen. Am 05. und 06. September wurde während des EduCamps in Berlin der thematische Bogen vom Lernen und Lehren mit Digitalen Medien bis zur aktuellen Debatte um die Nutzung und den Nutzen von OER gespannt. Von den insgesamt 69 Sessions des Wochenendes sind 14 namentlich als #OERcamp gekennzeichnet. Eine Übersicht über die Sessions vom Samstag findet sich hier, der Plan vom Sonntag findet sich hier. Die Diskussionen widmen sich den Schwerpunkten Rahmenbedingungen und Verwendung von OER, OER erstellen und OER finanzieren. Ein Überblick:
eine Übernahme von ZUM.de (Screenshot nicht unter freier Lizenz)
Die Diskussion, wie gewährleistet werden kann, dass Freie Bildungsmaterialien (OER) qualitativ hochstehend sind, ist sinnvoll. Es gilt aber zu verhindern, dass im Zuge dieser Diskussion Hürden entstehen, die der Produktion von OER entgegenstehen. Diejenigen, die sich der Mühe unterziehen, ihre Unterrichtsideen, Materialien und Programme soweit digital aufzubereiten, dass sie von anderen kostenlos und nutzbringend im Unterrichtsprozess eingesetzt werden können, sollen dafür weder rechtlichen Risiken ausgesetzt noch als qualitativ fragwürdig denunziert werden.
Es muss auch das Missverständnis vermieden werden, dass OER nur kostenlose Download-Angebote seien. Der massenhafte Download von Arbeitsblättern ist schon lange der Normalzustand, die Quellen- und Rechtslage ist für den Nutzer dabei meistens nebelig oder nebensächlich. Da ist es zwar ein heeres Ziel, durch CC-Lizenzen den Kolleginnen und Kollegen aus der urheberrechtlichen Grauzone herauszuhelfen. Aber der Unterricht wird sich dadurch kaum oder gar nicht verändern.
Übernahme / Reuse
Dieser Text ist eine Übernahme von zum.de. Er wurde von Klaus Dautel verfasst und steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA DE 3.0 .
#Bildung2020, unter diesem Hashtag findet am 09. und 10.11.2015 in Frankfurt am Main ein Workshop statt. Der Titel der Veranstaltung „Bildung im digitalen Zeitalter – Innovation von Didaktik und IT in der Bildung“ lässt noch keinen Rückschluss auf den Schwerpunkt zu – den Veranstaltern geht es vor allem um die Möglichkeiten, die freie Software und offene Bildungsinhalte in der (Hoch)Schule eröffnen. Veranstaltet wird der Workshop von der Open Source Business Aliance in Zusammenarbeit mit dem Edu-Sharing Network und der Deutschen Digitalen Bibliothek. Der zweitägige Workshop richtet sich an „alle Bildungsprofis mit Gestaltungswillen, Kreativität, Durchsetzungsstärke und reichem Erfahrungsschatz“ (Selbstdarstellung), die unter der Perspektive von Open-Source und OER die Themenfelder Didaktik und Methodik, Aus- und Weiterbildung sowie Infrastrukturlösungen diskutieren wollen. Weiterlesen >
Screenshot aus dem Webtalk mit Josie Fraser (Podcast und Video folgen unten)
Podcast mit Josie Fraser, ICT Strategy Lead (Children’s Capital), Leicester City Council
„Leicester ist die am zweitschnellsten wachsende Region in Großbritannien”, berichtet Josie Fraser. Mit 23 beteiligten Schulen geht es um ein nicht gerade kleines Projekt, von dem sie bei zugehOERt berichtet.
Josie Fraser und ihr Team vom Projekt „Digitale Literacy / DigiLit Leicester” sorgen dafür, dass die Schulen in der Stadt den digitalen Wandel aktiv mitgestalten. Weiterlesen >
Der Titel des Buches ist Programm: Wie kann es gelingen, freie Software an Schulen und Hochschulen flächendeckend zu verankern? Welche Voraussetzungen braucht es, welche Hürden gilt es zu überwinden und welche Vorteile bringt der Einsatz freier Software gegenüber proprietären Produkten? Offen und praxisnah antworten auf diese und weitere Fragen acht Bildungspraktiker/innen aus ganz unterschiedlichen Kontexten. „Das Buch richtet sich dabei, auch wenn es sich eigentlich um ein technisches Thema handelt, nicht an Techniker, sondern an Personen, deren Thema die Pädagogik ist.“ (vi).
Sebastian Seitz, Projektmanager für Open Educational Resources bei der Technologiestiftung Berlin, ist der Herausgeber des frei verfügbaren Buches. Er hat für sein Projekt Autor/innen versammelt, die sich an Schulen, Hochschulen, in der Weiterbildung und Bildungsadministration erfolgreich mit der Idee durchgesetzt haben, freie Software einzusetzen. Weiterlesen >
Konrad Renner und Karl-Guenter Frisch, Screenshot aus dem Spendenaufruf
(Kurz-)Podcast mit Karl-Günter Frisch und Konrad Rennert über ihr Projekt 4u-oer.de
„Man muss einfach anfangen!“, sagen die Initiatoren des Projektes „For you – Open Educational Resources“ („4u-oer“). Also starteten sie zum 1.7.2015 eine Crowdfunding-Kampagne unter dem Titel „Bildungsmaterialien befreien“, mit der 2.500 Euro gesammelt werden sollen. Die Ansprüche sind nicht unbescheiden: „Wikipedia erschuf eine neue Form für Nachschlagewerke. Wir wollen das jetzt mit Bildungsmaterialien versuchen und suchen Unterstützer.“ Weiterlesen >
Jöran Muuß-Merholz, Karlheinz Pape und Dr. Christoph Köck bei der Aufnahme, Foto von Johannes Zender unter CC BY 4.0
Podcast mit Dr. Christoph Köck, Hessischer VHS-Verband und Karlheinz Pape, Berater Corporate Learning
Wissen miteinander zu teilen ist ein Grundgedanke von Volkshochschulen, meint Dr. Christoph Köck. Nun stelle sich die Frage, wie man das ins digitale Zeitalter übertragen kann. „Ohne Netz haben wir uns bisher in geschlossenen Bildungseinrichtungen aufgehalten.” Als Verbandsdirekter des Hessischen Volkshochschulverbandes blickt er positiv in die Zukunft, auch wenn der Fortschritt schleichend komme. Die Revolution ginge oft von den Lernenden aus. „Mein Idealbild ist, dass jemand mit einem Youtube-Video in eine VHS-Veranstaltung kommt und sagt: ‚Können wir das nicht so machen?’” Weiterlesen >
„Durch Stärkung der Digitalen Bildung Medienkompetenz fördern und digitale Spaltung überwinden“ ist der Titel eines Antrags der Regierungsfraktionen CDU/CSU und SPD an den Deutschen Bundestag. Die (erste) Beratung steht für den Vormittag des 26.03.2015 auf der Tagesordnung des Parlaments. Der Antrag sammelt verschiedene Ansatzpunkte, um das Thema „Digitale Bildung“ stärker in die Schulen zu bringen, darunter mehrere Forderungen zu OER.
Podcast in Rheine, Foto von Eileen Brink unter CC BY 4.0
Podcast mit Dr. Sandra Hofhues, Zeppelin Universität Friedrichshafen
„Wenn die Lernenden am Computer spielen oder sich auf Webseiten informieren, dann empfinden sie das nicht als Lernen.“ Sandra Hofhues beschäftigt sich mit dem Einsatz von Medien beim Lernen und Lehren. Dabei stellt sie fest, dass auch in formalen Bildungseinrichtungen viele informelle Lernangebote genutzt werden. Sie sieht daher die Bildung dank der technologischen Entwicklung in einem Wandel. Weiterlesen >