Der Koalitionsvertrag 2021-2025 “Mehr Fortschritt wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ der Ampelkoalition zwischen den Parteien SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP wurde am 24.11.2021 der Öffentlichkeit vorgelegt. Der Beitrag spiegelt den OER-Diskurs zum Koalitionsvertrag auf Twitter wider.
Leonard Dobusch bezieht sich auf Twitter in seinem fünf Punkte-Thread zum Koalitionsvertrag auf fünf dort gelistete Bereiche von Offenheit: Open Source, Open Data, Open Access, Open Science und Open Education und spricht sich für eine in der Tendenz begrüßenswerte Orientierung auf digitale Offenheit aus. Digitale Offenheit im #Koalitionsvertrag:
Digitale Offenheit im #Koalitionsvertrag. Thread mit 5 Punkten nach dem ersten Durchscrollen.
1) Open-Source-Software als Default:
"Entwicklungsaufträge werden in der Regel als Open Source beauftragt, die entsprechende Software wird grundsätzlich öffentlich gemacht."
— Leonhard Dobusch (@leonidobusch) November 24, 2021
Wikimedia Deutschland feiert in ihrem zehnteiligen Thread: Die Ampel steht auf Digitalisierung
Die🚦steht auf Digitalisierung. Ein Thread zum #Koalitionsvertrag. 1/10
🟢 Öffentliches Geld – Öffentliches Gut!
🎉🥳 #OpenSource wird Standard für öffentliche Aufträge – ein Meilenstein für #ÖGÖG! @PubMoneyPubCode https://t.co/4n2pU7ppZx pic.twitter.com/axCyEb0XBD— WikimediaDeutschland (@WikimediaDE) November 24, 2021
Zum Thema Open Educational Resources im Koalitionsvertrag 2021-2015
Gemeinsam mit den Ländern werden wir die Einrichtung, den Betrieb und die Vernetzung von Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung fördern und eine zentrale Anlaufstelle für das Lernen und Lehren in der digitalen Welt schaffen. Wir werden gemeinsam mit den Ländern digitale Programmstrukturen und Plattformen für Open Educational Ressources [sic!] (OER), die Entwicklung intelligenter, auch lizenzfreier [sic!] Lehr- und Lernsoftware sowie die Erstellung von Positivlisten datenschutzkonformer, digitaler Lehr- und Lernmittel unterstützen. (Koalitionsvertrag 2021-2025, S. 96)
Jöran Muuß-Merholz schreibt in seiner Antwort auf einen Tweet von Luca Mollenhauer:
Die Passage zu OER im Koalitionsvertrag ist ambivalent.
✅ Es steht was dazu drin.
❌ Die nationale OER-Strategie fehlt.
❌ "Resources" falsch zu schreiben und von „lizenzfreier“ Software zu sprechen, deuten auf Ahnungslosigkeit hin. https://t.co/EMkeHo6igM— Jöran Muuß-Merholz (@joeranDE) November 24, 2021
Sandra Schön antwortet in ihrem Tweet darauf ebenfalls mit einem Hinweis auf die OER-Passage aus dem Koalitionsvertrag von 2018:
Das ausgerechnet der alte Koalitionsvertrag einer schwarz-roten Regierung in Sachen OER optimistischer stimmte (OER-Strategie!) … oweia.
— Sandra Schön (Schoen) (@sandra_schoen) November 24, 2021
Und auch Markus Deimann teilt diese Meinung in seinem Tweet darauf:
Das ist mutlos und ein Rückschritt gegenüber dem letzten Koalitionsvertrag. Ein staatliches Bekenntnis wäre wichtig.
— markusmind (@mdeimann) November 24, 2021
Zum Thema Open Educational Resources im Koalitionsvertrag von 2018
Im Rahmen einer umfassenden Open Educational Resources-Strategie wollen wir die Entstehung und Verfügbarkeit, die Weiterverbreitung und den didaktisch fundierten Einsatz offen lizenzierter, frei zugänglicher Lehr- und Lernmaterialien fördern und eine geeignete Qualitätssicherung etablieren (Koalitionsvertrag 2018, S. 38f)
Das Bündnis Freie Bildung verweist in seinem Tweet zum aktuellen Koalitionsvertrag auf eine weitere Passage und bietet seine Unterstützung an:
"Die Zivilgesellschaft binden wir besser in digitalpolitische Vorhaben ein". Wir freuen uns über diese Ankündigung im #Koalitionsvertrag und sind weiterhin gerne dabei, die #OER-Strategie auf den Weg zu bringen. Das wäre doch ein starker 100-Tage-Erfolg für @StarkWatzinger#Ampel pic.twitter.com/LZD0Glye0a
— BündnisFreieBildung (@B_Freie_Bildung) November 26, 2021
Der Vorschlag des Bündnis Freie Bildung für eine umfassende OER-Strategie wurde bereits zum 11.09.2020 veröffentlicht.
Das Hochschulforum Digitalisierung verweist in diesem Zusammenhang in einem Tweet auf einen kurzen Kommentar von Markus Deimann, in dem er seinen Aufruf zu einem starken Bekenntnis des Staates zu OER bekräftigt.
Der Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien will "Mehr Fortschritt wagen", doch welche Rolle spielen OER in dieser Zukunftsvision?
Ein Kommentar von Markus Deimann: https://t.co/1GLOcTVY9B#DigitalTurn pic.twitter.com/Kh2ytRXa5X
— Hochschulforum Digitalisierung (HFD) (@HFDdigital) November 29, 2021