Impressionen vom OERcamp West
Rund 160 Interessierte aus allen Bildungsbereichen kamen am 12. und 13. Mai zum zweiten der insgesamt vier #OERcamps 2017 an die TH Köln. Unter den insgesamt 67 Workshops und Sessions boten sich den Teilgebenden ungewöhnliche Formate wie etwa eine Gerichtsverhandlung zu OER-Fragen oder eine H5P-Hacking-Session.
Auch in Köln bestand das Programm aus vorab geplanten Workshops und spontan angebotenen 45-minütigen BarCamp Sessions. Alle 67 Workshops und Sessions sind im Workshop- und Sessionplan des OERcamps dokumentiert.
Das Themenspektrum reichte von „Fragen und Beispielen zu Creative Commons“ über „OER ohne Designstudium optisch ansprechend gestalten“ bis zu „36.000 Matheaufgaben als OER“.
Spontane Fragen in Podcast-Sessions vor Publikum und eine fiktive Gerichtsverhandlung zu OER
Wie schon beim OERcamp in München, gab es zwei Podcast-Live-Sessions mit der Möglichkeit zur Publikumsbeteiligung. Vertreterinnen der Projekte „OER-Fachexperten“ (MuMiW) und openUP standen Jöran Muuß-Merholz für die Reihe zugehOERt! Rede und Antwort. Veröffentlicht werden die Aufzeichnungen im Blog bei OERinfo.
Rechte und Lizenzen im Zusammenhang mit OER sind Dauerbrenner-Themen in der Community. In einer fiktiven Gerichtsverhandlung (Moot Court) spielte Michael Beurskens von der Uni Bonn mit den Teilgebenden in zwei Workshops einen fiktiven Rechtsstreit zu OER durch. Paul Klimpel und Henry Steinhau (irights/Jointly) widmeten sich in gut besuchten Sessions und Workshops ganz konkreten Rechtsfragen aus der OER-Praxis.
Barrierefreie OER, exotische Formate, H5P-Hacking und edulabs
Weil viele Menschen mit Behinderung digitale Inhalte wegen der besseren Handhabbarkeit und Zugänglichkeit bevorzugen, sollte Barrierefreiheit auch bei OER ein Thema sein.
Was aber ist bei der Erstellung von barrierefreien Lehr- und Lernmaterialien zu beachten? Dieser Frage ging Domingos de Oliveiras in seinem Workshop nach und arbeitete heraus, welche Anforderungen erfüllt sein sollten und wie Inhalte barrierefrei gestaltet werden können.
In zwei Workshops wurden Präsentationen als OER zum Thema: In der „unbesungenen Erfolgsgeschichte von Power Point als OER-Tool“ konnte man von Lambert Heller (TIB Open Science Lab) und Jöran Muuß-Merholz (@joeranDE) via kollaborative Slides erfahren, warum Power Point, LibreOffice-Presentation oder Google-Slides das „beste, weil kollaborativste und offenste OER-Werkzeug überhaupt ist“.
Den kollaborativen und partizipativen Ansatz verfolgt auch das von Kurt Junghanns (Uni-Leipzig) vorgestellte Projekt Slide Wiki. Dabei handelt es sich um eine Plattform, über die das Hochladen, Erstellen und Editieren von Präsentationsfolien ermöglicht wird.
H5P ist eine freie und quelloffene Software zum Erstellen von interaktiven (Lern)-Inhalten für das Web. Sie wurde in mehreren Workshops von Nele Hirsch (ebildungslabor) und Oliver Tacke (FH Lübeck) für Teilgebende jeden Kenntnisstandes vorgestellt und ausprobiert. Zusätzlich gab es am Samstag noch die Session „Offene Software kaputt machen (H5P Betatest)“. Dem Aufruf Oliver Tackes, das H5P-Projekt Agamotto zu hacken, folgten viele Teilgebende gerne.
„Die Unterrichts-Szene aus dem Film Die Feuerzangenbowle wäre ebenso gut mit Whiteboard in heutiger Zeit möglich”, hieß es bei Markus Neuschäfer (OKFN) im Workshop „edulabs: Offene Bildung mit digital gestützten Methoden“. Das Projekt edulabs möchte Lehrende mit verschiedenen Expertisen zusammenbringen, die dann durch gemeinsames Tun ihre OER-Qualifikation ausbilden und offene Bildung gestalten. Im Workshop tauschten die Teilgebenden dazu eigene Beispiele und Erfahrungen aus.
Next Stop – OERcamp 2017 Nord am 23./24.6.2017 in Hamburg
Weiter geht es mit Workshops und Sessions rund um OER am 23./24.6.2017 beim #OERcamp17 in Hamburg oder im Herbst in Berlin. Anmeldungen sind zur Zeit noch über die Website der OERcamps möglich. OERinfo begleitet als Medienpartner alle OERcamps 2017.
Ein Kommentar zu “OER-Recht, Hacking H5P, Barrierefreiheit im Digitalen und unterschätzte OER-Formate”
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