Podcast mit André Nagel und Tim Schmalfeldt von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) sowie Jöran Muuß-Merholz (pb21.de)
„Die politische Bildung ist für OER wie ein Experimentierbereich – und die bpb ist dabei ein Labor im Labor,” freut sich Jöran Muuß-Merholz. Im zehnten Podcast der zugehOERt!-Reihe nimmt er nicht als Moderator, sondern als Experte zu OER in politischen Bildung an der Diskussion teil. Die Medienpädagogin Anika Lampe rückt daher für eine Folge auf den Moderationsstuhl. Die politische Bildung ist in der Weiterbildung nur ein schmales Feld, aber für OER von besonderer Bedeutung. Muuß-Merholz erklärt: „Das Selbstverständnis ist ein anderes. Es geht nicht ums Geld Verdienen, sondern darum, das Material möglichst so weit zu verbreiten, wie es geht.” Da das Ganze zu fast 100% auf öffentliche Gelder aufsetzt, liegt eine freie Lizensierung in der politischen Bildung näher als in anderen Bildungsbereichen. Weiterlesen >
Podcast mit Dr. Sandra Schön, Senior Researcher bei Salzburg Research
„Ich bin als Pädagogin eine latente Weltverbesserin – und da gehört der Zugang zu freiem Wissen einfach dazu,” sagt Dr. Sandra Schön. Sie ist Forscherin bei Salzburg Research und eine der Initiatoren von L3T, dem Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien. L3T gilt gemeimhin als das Vorzeigeprojekt zu OER im Hochschulbereich.
In der Diskussion um OER sieht Sandra Schön nicht nur die Debatte einer Filterbubble, sondern einen größeren Trend. Sie hofft auf politische Unterstützung als Katalysator. Öffentliche Einrichtungen sollten ihrer Meinung nach auch Material erstellen, das der Allgemeinheit zugute kommt: „Wenn ich die Brille als Steuerzahlerin aufsetze, muss ich sagen: Wenn jemand in einer öffentlichen Einrichtung arbeitet und von meinen Steuermitteln bezahlt wird, da erwarte ich, dass der auch etwas macht, was der Allgemeinheit zugute kommt.” Sie kann sich gut vorstellen, dass es bei Projektförderungen zum Standard wird, dass erarbeitete Inhalte als OER veröffentlicht werden müssen. Und nicht nur das: „Der übernächste Schritt könnte sein: ‘Wenn Sie ein Projekt bei uns machen wollen, dann ist die Auflage aber, dass Sie auf OER zurückgreifen, das es schon gibt.’” Weiterlesen >
Podcast mit Dr. Jochen Robes (Berater Corporate Learning) und Hedwig Seipel (E-Learning, Marketing, Coaching)
Hedwig Seipel ist sich sicher: „Ich denke, dass die die Chancen für OER in der unternehmerischen Weiterbildung stark an Geschäftsmodelle geknüpft sind.” Als Coach für E-Learning und Marketing hat sie sich auch mit Open Educational Ressources beschäftigt. Dabei geht sie davon aus, dass die meisten Trainer ihr Material selbst erstellen. Weiterlesen >
Podcast mit Dr. Anja C. Wagner FrolleinFlow / ununi.TV und Dr. Markus Deimann, FernUniversität in Hagen
„OER ist ein Signalbegriff: Wir haben jetzt im digitalen Zeitalter eine Errungenschaft erzielt, mit der wir zeitgemäß lernen können.” Für Dr. Markus Deimann von der FernUniversität in Hagen sind die Ressourcen und Artefakte aus dem Internet und deren Aufarbeitung ein Teil des Bildungsprozesses.
Auch Dr. Anja C. Wagner von ununi.TV meint, OER seien oftmals nicht um der Bildung willen eingesetzt, sondern Teil der Marketingstrategie. Sie kritisiert, dass im aktuellen System der Hochschulen kaum freie Bildungsressourcen entstehen können. „Es gibt nur wenig Initiative aus Hochschulen heraus, sich so neu aufzustellen, dass es uns allen nützt – und nicht nur ihnen selbst.” Dabei sei OER selbst kein Kampfbegriff, es ginge nicht nur um didaktisch abgerundete Einheiten, man müsse sie deutlich prozessorientierter entwickeln. Weiterlesen >
Podcast mit Dr. Christoph Köck, Hessischer VHS-Verband und Karlheinz Pape, Berater Corporate Learning
Wissen miteinander zu teilen ist ein Grundgedanke von Volkshochschulen, meint Dr. Christoph Köck. Nun stelle sich die Frage, wie man das ins digitale Zeitalter übertragen kann. „Ohne Netz haben wir uns bisher in geschlossenen Bildungseinrichtungen aufgehalten.” Als Verbandsdirekter des Hessischen Volkshochschulverbandes blickt er positiv in die Zukunft, auch wenn der Fortschritt schleichend komme. Die Revolution ginge oft von den Lernenden aus. „Mein Idealbild ist, dass jemand mit einem Youtube-Video in eine VHS-Veranstaltung kommt und sagt: ‚Können wir das nicht so machen?’” Weiterlesen >
Podcast mit Claudia Bremer, studiumdigitale und Markus Schmidt, e-teaching.org
„Ich sehe in OER die Chance, dass Bildungsangebote im Verbund entstehen können, die eine einzelne Hochschule nie schafft.” Claudia Bremer hat Hoffnung, dass freie Lehr-und-Lernmaterialien gerade im E-Learning die Hochschulen voranbringen und vernetzen können. Die Geschäftsführerin vom studiumdigitale an der Universität Frankfurt sieht OER gerade erst am Anfang. „Viele Materialien werden von Lehrerinnen und Lehrern erstellt, dann aber nicht als OER gelabelt, weil Wissen und Anreize fehlen.“ Weiterlesen >
Podcast mit Dr. Sandra Hofhues, Zeppelin Universität Friedrichshafen
„Wenn die Lernenden am Computer spielen oder sich auf Webseiten informieren, dann empfinden sie das nicht als Lernen.“ Sandra Hofhues beschäftigt sich mit dem Einsatz von Medien beim Lernen und Lehren. Dabei stellt sie fest, dass auch in formalen Bildungseinrichtungen viele informelle Lernangebote genutzt werden. Sie sieht daher die Bildung dank der technologischen Entwicklung in einem Wandel. Weiterlesen >
Podcast mit Tobias Möller-Walsdorf (Wissenschaftsministerium Niedersachsen) und Dr. Dominic Orr (OECD)
„Wir sind davon überzeugt, dass OER einen großen Beitrag zur Innovation von Lehren und Lernen leisten kann.” Dr. Dominic Orr von der OECD sieht die Entwicklung in Deutschland durchaus positiv. Er und Tobias Möller-Walsdorf vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur diskutieren mit Jöran Muuß-Merholz über OER aus der Sicht der Politik und Administration an der Hochschule. Möller-Walsdorf erkennt ebenfalls viel Potential in OER – auch wenn er kritisch bleibt. „Aus meiner Einschätzung heraus wurde im e-Learning-Bereich viel versucht, obwohl die Technik noch nicht so weit war. Heute stellt sich die Frage des Teilens von Lehr-Lern-Content anders als vor zehn Jahren.“ Und Orr erwidert: „Jetzt geht es in der Debatte nicht mehr um OER als Technologie, sondern um OER als Verbesserung des Lernens und Lehrens.“ Weiterlesen >
„Für OER in der unternehmerischen Weiterbildung interessieren sich derzeit nur zwei Leute in Deutschland.“ Das sagt Jöran Muuß-Merholz mit einem Augenzwinkern. Denn derzeit ist er in der Republik unterwegs, um herauszufinden, ob OER vom Nischenthema zum Mainstream wird. Dazu werden Gespräche mit OER-Expert/innen aufgezeichnet und als Podcasts veröffentlicht.
Die Podcast-Reihe heißt zugehOERt! – der Podcast rund um Open Educational Resources (OER).Weiterlesen >