Fragen von OERinfo an Hanno Langfelder vom Projekt OERinForm
OERinForm hat nach dem Motto „von Medienzentren für Medienzentren“ OER an Hochschulen gebracht. Hanno Langfelder, Mitarbeiter des Projekts bilanziert für OERinfo, was vom Projekt bleibt und wo er weiteren Handlungsbedarf sieht.
Das Projekt OERinForm
OERinform ist ein Verbundprojekt, das die Medienzentren an den Universitäten Köln, Augsburg, der HU Berlin, Mainz, Düsseldorf und Erlangen-Nürnberg gemeinsam durchgeführt haben. Ziel war es, durch Qualifizierung von Mitarbeiter*innen der Medienzentren an Hochschulen OER nachhaltig an Universitäten zu verankern.
Wenn Sie auf die Projektzeit zurückblicken, was würden Sie dann sagen …
Was hat *besonders* gut geklappt?
Die Zusammenarbeit im Verbund über weite Distanzen mit unregelmäßigen offline- und regelmäßigen online-Treffen. Als Team kannten wir uns vorher kaum oder gar nicht. Unser wirksame Zusammenarbeit – in kurzer Zeit und über Distanzen hinweg – ist ein Ergebnis bewusster Impulse (während dem Kick-off und der Zwischenbilanz) sowie dem wohlwollenden und zugleich professionellen Miteinander. Ferner haben wir schnell eine gemeinsame Vision entwickelt, nämlich OER an Hochschulen dauerhaft zu implementieren. Hierbei hat uns geholfen, dass das Thema OER für uns alle auch eine Herzensangelegenheit darstellt.
Was bleibt? Inwieweit hat das Projekt einen Unterschied gemacht, der 2019 sichtbar ist?
Da das Projekt OERinForm von Medienzentren für Medienzentren Inhalte entwickelt hat, wurde einerseits im Verbund enorm viel Wissen generiert und aufgebaut und auf anderer Seite viel Material speziell für Medienzentren in Deutschland erstellt. Durch den Übergang des Projekts in den Verein Arbeitsgemeinschaft der Medienzentren an Hochschulen (AMH e.V.) ist eine Kontinuität gegeben.
Was fehlt? Was müsste es in Deutschland geben, um die OER-Landschaft deutlich zu verbessern? (Und warum?)
Nach dem erfolgreichen Generieren von OER Material, Wissen und Erkenntnissen sowie dem Schaffen von neuen Netzwerken und Kooperationen, braucht es jetzt mehr Aufklärung und Kommunikation sowie Strukturen (Personal, Kommunikation, Entscheidungen, etc.) und fortlaufende Studien zur Evaluation und Datenerhebung. Dann werden die Ergebnisse sichtbar und die bisherige Arbeit kann fester Bestandteil in der Bildungslandschaft werden.
Welche Zielsetzung sollte eine zukünftige Förderlinie anvisieren? Für welche Anschlussprojekte würden sich Projektträger wiederbewerben um auf jetzt vorhandenem Wissen aufzubauen?
Im Bezug auf Hochschulen sind Förderlinien zur Kommunikation/Marketing von OER sinnvoll. Auch helfen Ressourcen für die Vernetzung der sehr unterschiedlichen OER Akteuren an Hochschulen. Die Vernetzung hätte zum Ziel, die Akteure auf einen gemeinsamen Wissensstand sowie Ausrichtung der Kommunikations- und Informationsaktivitäten zu bringen. Begleitend braucht es Förderung von Evaluationsmaßnahmen, um die Veränderung durch OER an Lehrstühlen (Veränderung der Lehre), bei Studierenden und in der Hochschulpolitik und -marketing zu erkennen. Die Förderung von IT Infrastruktur sowie Fortbildung in der Digitalisierung der Lehre sind auch wichtige Bausteine.
Dieser Artikel ist Bestandteil der Reihe „Lessons Learned in 5×5 Zeilen“, die zum Abschluss der Projektförderung der OERinfo-Projekte entstanden ist.