Podcast mit Anne-Christin Tannhäuser und Prof. Dr. Jan Pawlowski vom Projekt „OEI“
Bei der Erstellung von Bildungsressourcen stellt sich die Frage: Wie und wofür werden diese entwickelt? Hierbei komme es aber nur selten zu einem Austausch von Gedanken und Konzeption in der (Hochschul-)Lehre. „Die Leute sind der Meinung: ‘Wenn ich es nicht selber gemacht habe, kann es nichts Vernünftiges sein.’ Da kam uns die Idee: Setzen wir doch einfach früher an.“ Prof. Dr. Jan Pawlowski von der Hochschule Ruhr West beschäftigt sich seit 20 Jahren mit E-Learning. Open Educational Ideas und die damit verbundene Plattform Idea Space gehören zu seinen aktuellen Projekten. Das Entscheidende sei, dass man bereits bei der Idee zu einer Bildungsressource ansetze und hierfür Strukturen und Austauschmöglichkeiten anbiete. Eine Gestaltung der Ressource für die jeweiligen Kontexte steht dabei im Vordergrund.
„Wir wollen mit der Plattform kein Land bevorteilen oder ein Konkurrenzsystem schaffen,” ergänzt Anne-Christin Tannhäuser, freie Beraterin im Bereich Bildungsinnovation, die sich ebenfalls an dem Projekt beteiligt. Die Koordination des Projektes übernimmt die University of Jyväskylä in Finnland, an der Pawlowski eine Forschungsprofessur hat. Es gehe vor allem darum, gemeinsam Ideen zu entwickeln und diese auszuarbeiten.
Derzeit sei die Plattform vor allem englischsprachig, die Integration der Muttersprachen der Partnerländer – Finnland, Griechenland, Deutschland und Litauen – sei aber bereits geplant. Die schon veröffentlichten Educational Ideas seien aber bereits multilingual.
Ein allgemeiner Hinweis: Die Podcasts sind Gespräche, keine Vorträge. Es wird viel gemeinsam nachgedacht und spekuliert. Selbstverständlich kann gerne Bezug auf Inhalte aus den Podcasts genommen werden. Aber die Aussagen der Beteiligten können nicht im Sinne wissenschaftlicher Zitate genutzt werden.
Was möchte man mit Idea Space erreichen? „Wenn wir schauen, wie derzeit Zusammenarbeit funktioniert, dann ist das eine Einbahnstraße,” sagt Pawlowski. Der Bildungsexport dürfe nicht mehr das oberste Ziel sein, sondern die Bildungskollaboration. Natürlich ginge es dabei auch darum, Open Educational Resources zu erzeugen. Dabei sei aber gerade bei der Arbeit mit mehreren Ländern umso wichtiger, auf die Anforderungen des jeweiligen Landes einzugehen. Vergleiche man alleine die gesetzlichen Anforderungen von Finnland, Deutschland und England miteinander, sei da eine deutlich zunehmende Einschränkung des Freiheitsgrade erkennbar. Gerade das mache die Arbeit sehr interessant.
Wie sieht die zukünftige Arbeit auf der Plattform aus? Pawlowski: „Das Ganze heißt ja nicht nur Open Educational Ideas, sondern Open Educational Ideas and Innovation. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn das ganze zu einem Ort der Interaktion wird, an dem man einfach mal verrückte Ideen diskutiert.” Und abschließend ergänzt er: „Was man nie vergessen sollte: Teilen macht richtig Spaß!”
Podcast
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Gesprächspartner
- Anne-Christin Tannhäuser, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, ESCP Europe Berlin Campus und freiberufliche Beraterin für Bildungsinnovation
- Prof. Dr. Jan Pawlowski, Professor Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Ruhr-West
Erwähnte Organisationen / Projekte / Personen / Studien etc.
- University of Jyväskylä, Finnland (Koordination des Projekts) (00:01:38)
- Duale Hochschule Baden-Württemberg (00:04:08)
- Europe Business School Berlin (00:04:01)
- Vytautas Magnus University, Litauen (00:04:11)
- National Centre for Scientific Research Demokritos, Greece (00:04:29)
- Open Educational Ideas (Idea Space) (00:05:38)
- Linkedin, Facebook, Twitter als Beispiel für Social Media Plattformen (00:12:38)
- MOOCs – Massive Open Online Courses (00:17:08)
- Athabasca University, Canada (00:27:30)
- LangOER – OER zu (auch seltenen) Sprachen (00:32:53)
- #OpenIdeas #OER – Twitter-Hashtags zur Kommunikation / Vernetzung zum Projekt (00:39:53)
Eckdaten
Aufgezeichnet am 19.2.2015 in Berlin.