SynLLOER – OERinfo – Lessons Learned in 5×5 Zeilen

Screenshot Projektwebsite SynLLOER, nicht unter freier Lizenz.

Der Anspruch des Projekts SynLLOER ist umfassend: Neben Workshops für Schulen und Universitäten gibt es auch das Angebot einer offenen WOERkstatt (openLab), in der Materialien erprobt, Fragen gestellt und ein Austausch vertieft werden kann. So soll OER über Bildungsbereiche und Altersgrenzen hinweg bekannt gemacht werden. Tobias Steiner, Projektkoordinator von SynLLOER schaut für OERinfo auf die Erfahrungen mit dem Projekt zurück.

Wenn Sie auf die Projektzeit zurückblicken, was würden Sie dann sagen …

Alleinstellungsmerkmal: Was haben Sie gemacht, was die meisten anderen nicht gemacht haben?

SynLLOER setzte mit der potentiellen Ansprache aller Lehrenden an Hamburger Schulen und Hochschulen bewusst auf ein sehr weit definiertes Zielgruppenverständnis. Im hochschulischen Bereich wandte das Projekt sich an Professorinnen und Professoren sowie wissenschaftliche Mitarbeitenden an der Universität Hamburg und den weiteren öffentlichen Hochschulen in Hamburg, zudem wurden Lehramtsstudierende an der Universität Hamburg adressiert. Für den Schulbereich zählten besonders die Lehrerinnen und Lehrer aller Schulen der Stadt Hamburg und darüber hinaus – von Kitas über die Primar- und Sekundarstufe bis zu Berufsschulen und VHS – zur Zielgruppe. Darüber hinaus konnten auch Interessierte kirchlicher Träger sowie der Hamburger Bezirksämter aktiviert werden.

Tobias Steiner, Projektmitarbeiter von SynLLOER, Foto von Tobias Steiner, CC BY 4.0.

Das Projekt SynLLOER

SynLLOER – Synergien durch Lehren und Lernen mit OER war ein Projekt, das besonders die Zielgruppe der OER-Praktiker*innen über Bildungsbereichsgrenzen hinweg erreichen wollte. In zahlreichen Schulungen, Präsentationen und Werkstätten wurden Grundlagen vermittelt, aber auch Tools ausprobiert, weiterentwickelt und auf ihre besondere Eignung für OER-Erstellung hin getestet. Das Projekt war am Universitätskolleg der Universität Hamburg angesiedelt.

Was bleibt? Inwieweit hat das Projekt einen Unterschied gemacht, der 2019 sichtbar ist?

Wir freuen uns, dass wir folgende Meilensteine und Ergebnisse erfolgreich erreichen konnten:

  • Etablierung eines zentralen OER-Werkstatt- und Support-Angebots in Form des openLab am Universitätskolleg DIGITAL der Universität Hamburg
  • Etablierung eines OER-Themenschwerpunkts in drei Ausgaben von Synergie: Fachmagazin zur Digitalisierung in der Lehre – Sichtbarmachung der im Themenfeld involvierten Akteur*innen auf nationaler und internationaler Ebene
  • Erstellung, Erprobung und Weiterentwicklung von (bedarfsorientierten) Workshop-Konzepten für unterschiedliche Institutionen im Bildungsbereich
  • Ausarbeitung von Open-Access-Handreichungen / OER über OER: Synergie Praxis
  • Präsentationsmaterialien zum Themenkomplex in Form von OER über OER: H5P-Präsentationen, OER-Timeline
  • Entwicklung und Bereitstellung von OER-Toolchains, die sich anhand von Personas und Use Cases den vielfältigen Anwendungsszenarien / Use Cases digitaler, offener Materialien widmen. Diese thematisieren sowohl die Herangehensweise selbst als auch den Einsatz von Tools wie z.B. Gravit Designer, H5P, tutory, Kahoot!, Xodo, Polarr, WordPress, GitLab, Monosnap und HackMD und den entsprechenden Praktiken in Lehr-Lernszenarien und können sowohl über den Projektblog als auch das JOINTLY OER-Content-Buffet abgerufen werden.

Was war für die Erreichung Ihrer Ziele (welche?) das größte Hindernis?

Vor allem in der Vorbereitungsphase stellten zeitliche Unwägbarkeiten (durch die Projektdauer von 18 Monaten erschwerte Personalfindung, interne Einstellungsprozesse) unser Projekt vor große Herausforderungen. Zudem spielt Zeit insbesondere in der Planung mit anderen öffentlichen Einrichtungen wie Behörden und Schulen eine wichtige Rolle, da bspw. durch sich überschneidende Ferienpläne auch längere Kommunikationsengpässe entstehen.

Was war für die Erreichung Ihrer Ziele (welche?) Ihr größter „Bündnispartner“?

Auf jeden Fall unser großartiges Team, das das Thema erst wirklich mit Leben gefüllt und SynLLOER zu einem spannenden Projekt gemacht hat! Und auch das konstruktiv-kritische Feedback der Fachcommunity zeigte uns, dass eine immer wieder vorgenommene Reflexion der eigenen, persönlichen Positionierung zu Fragen der Openness nötig ist. Die Aushandlung von Offenheit im persönlichen und institutionellen Kontext entlang des Creative Commons-Lizenzmodells bildet hier sicherlich nur eine von vielen Facetten ab.

Was haben Sie selbst während des Projektes über OER gelernt?

Schnell zeigte sich in den verschiedenen Tätigkeitsfeldern von SynLLOER, dass das Thema „OER“ im Austausch mit Lehrenden in der gesamten Breite vielfach als Anker dient, um diese zu einer grundlegenden Auseinandersetzung mit der Digitalisierung von Lehren und Lernen unter den Vorzeichen der Offenheit (Open Education, Open Scholarship, etc.) zu bewegen. Gleichzeitig zeigte sich bei diese Aktivierung auch der Bedarf an grundlegender, mehrdimensionaler und längerfristiger kompetenter Begleitung Lehrender an allen Bildungsinstitutionen auf. Dies war mir persönlich in der gesamten Tragweite zuvor nicht in dieser Deutlichkeit bewusst.


Dieser Artikel ist Bestandteil der Reihe „Lessons Learned in 5×5 Zeilen“, die zum Abschluss der Projektförderung der OERinfo-Projekte entstanden ist.

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Tobias Steiner für SynLLOER und Jöran Muuß-Merholz für OERinfo – Informationsstelle OER.

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