QUADIS steht für „Qualität digital gestützter Lehre an bayerischen Hochschulen steigern“. Das Projekt QUADIS, ein Verbundprojekt mit insgesamt 15 Partnern, wurde ab dem 01. August 2021 von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre in der Linie „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken. Präsenzlehre, Blended Learning und Online-Lehre innovativ weiterdenken, erproben und strukturell verankern.“ mit 4.989.000,00 € gefördert. Nach dreijähriger Projektlaufzeit wird das Projekt zum 31. Juli 2024 enden. Es ist also an der Zeit, einen Blick auf die Ergebnisse von QUADIS zu werfen, die langfristig zur Verfügung stehen werden, um die digitale und hybride Lehre an Universitäten und Hochschulen nachhaltig zu verbessern. In diesem Artikel gehen wir im Besonderen auf das Abschlusssymposium am 23.-24. Mai 2024 und die Open Educational Resources von QUADIS ein.
Ein Beitrag von Julia Rupprecht
Welche Ergebnisse hält das Projekt QUADIS für Sie bereit?
Das Projekt QUADIS verfolgte das übergeordnete Ziel, die hochschuldidaktische Weiterbildung in Bayern auf einem hohen Qualitätsniveau zu digitalisieren und zu flexibilisieren. Doch die Resultate von QUADIS bleiben nicht nur auf Bayern beschränkt. Sie stehen allen Personen und Institutionen, die in der Hochschullehre tätig sind, dauerhaft zur Verfügung. Die drei zentralen Projektsäulen von QUADIS umfassen:
Säule 1 des Projekt QUADIS: Open Educational Resources für die hochschuldidaktische Weiterbildung
Unter der Lizenz CC BY 4.0 wurden Blended-Learning-Seminare (BLS) entwickelt.
Säule 2 des Projekt QUADIS: Symposien und Fach- und Arbeitsgruppen (FAG)
Diese fördern den hochschuldidaktischen Diskurs und Austausch.
Säule 3 des Projekt QUADIS: Evaluation von Lehrwerkstätten
Das hochschuldidaktische Beratungsformat wird evaluiert, um methodisch-didaktische Empfehlungen dafür zu geben.
Alle Ergebnisse sind auf der Projektwebsite abrufbar: https://quadis.profilehreplus.de/
QUADIS-Symposium: Innovation – und dann? Perspektiven und Inspirationen für die Zukunft der Lehre
In der dreijährigen Projektlaufzeit hat QUADIS insgesamt sechs Symposien veranstaltet. Diese wurden immer in Kooperation von zwei bis drei Projektstandorten ausgerichtet. Mit den folgenden Themen haben sich die Symposien beschäftigt:
Beraten in der Hochschullehre (LMU München & Universität der Bundeswehr München, Mai 2022)
Service Learning in der (digital gestützten) Hochschullehre (KU Eichstätt-Ingolstadt & BayZiel, Oktober 2022)
Kompetenzorientiertes Prüfen der Zukunft (TU München, Universität Regensburg & Universität Passau, Mai 2023)
Lernprozesse in analogen, hybriden und digitalen Formaten (Universität Bamberg & FAU Erlangen-Nürnberg, Oktober 2023)
Kompetenzorientierte Lehre in den Fächern (Universität Bayreuth & Universität Augsburg, März 2024)
Innovation – und dann? (Universität Würzburg & Hochschule für Philosophie München in Koorperation mit dem Projekt WueDive und dem Hochschulforum Digitalisierung, Mai 2024)
Die Ergebnisse aller Symposien können Sie hier einsehen. Das letzte Symposium hatte auch insbesondere den Zweck, die Ergebnisse des Projekts darzustellen und zu veröffentlichen.
Mit Blick auf das eigene Projektende wurde die Leitfrage „Was bleibt, wenn Projekte enden?“ ins Zentrum der Veranstaltung gestellt. Den Auftakt des Symposiums bildete eine Keynote von Prof. Dr. Thomas Hoffmeister (Universität Bremen) mit dem Titel „Nachhaltigkeit von Lehrinnovationsprojekten – eine hoffnungsvolle Zumutung“. Dieser spannende und differenzierte Vortrag ging der Frage nach, inwiefern trotz „einer absurden Logik“ mit Blick auf die Förderung eine Nachhaltigkeit von Lehrprojekten möglich ist. Anschließend wurden in zahlreichen Beiträgen innovative Lehrformate und -konzepte vorgestellt und diskutiert, z. B. digitale Kollaborationen, Blended-Learning-Formate und KI in der Lehre. Zudem gab es die Möglichkeit, neue Lehr-Tools und Technologien direkt vor Ort auszuprobieren sowie sich mit Akteur*innen aus verschiedensten Bereichen der Hochschullehre über brandaktuelle Themen auszutauschen.
Wichtige Impulse bildeten dabei die Ergebnispräsentationen aus QUADIS. In der ersten Säule wurde der Qualitätssicherungsprozess zu Erstellung der Blended-Learning-Formate durch Dr. Uwe Fahr (FAU Erlangen-Nürnberg) und Julia Rupprecht (Projektkoordination QUADIS) vorgestellt. Außerdem zeigte Martina Göhring (BayZiel) in ihrem Beitrag „Modularisierte Lehrmaterialien: Eine Strategie zur nachhaltigen und vielfältigen Nutzbarkeit?“ die flexiblen Einsatzmöglichkeiten von OER in der Hochschullehre.
Es wurden auch exemplarische Ergebnisse aus den Fach- und Arbeitsgruppen (Säule 2) „Mit Bildern sprechen“ und „Technischer K.O. durch KI ?!“ präsentiert. Die FAG boten Lehrenden und Studierenden die Möglichkeit, didaktische Fachthemen zu reflektieren und zu diskutieren, um innovative Gestaltungsformen für die digital gestützte Lehre zu generieren. Ergebnisse aus dieser Säule sind hier einsehbar.
In der dritten Projektsäule stellte Maximilian Wopinski (Hochschule für Philosophie München) in seinem Beitrag „Wirksam, effizient und akzeptiert? – Evaluation der QUADIS-Lehrwerkstätten“ die Ergebnisse der Lehrwerkstätten-Evaluation vor. Diese können in Form eines Artikels hier abgerufen werden. In der gleichen Projektsäule wurde auch das kollaborative Format „UP!grade – Hochschullehre auf den Punkt“ von Danny Krull (Universität Passau) als skalierbares Strukturmodell für ein standortübergreifendes, hybrides, fachoffenes Beratungsangebot mit den Teilnehmenden geteilt.
Open Educational Resources für die hochschuldidaktische Weiterbildung
Im frei zugänglichen Repository der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) finden Sie die OER-Materialien, die in Form von Blended-Learning-Seminaren angeboten werden. Dabei handelt es sich um komplette Kurse, die für die hochschuldidaktische Weiterbildung genutzt werden können. Die Blended-Learning-Seminare kombinieren synchrone und asynchrone Online- und Präsenzphasen. Alternativ können auch einzelne Module oder ansprechende Einzelmaterialien wie Grafiken, Videos und Arbeitsblätter verwendet werden. Mit Hilfe des sogenannten Trainer*innen-Guides ist es möglich, sich schnell und zielgerichtet in ein BLS und seine Bestandteile einzuarbeiten.
Das Material ist ideal für alle Institutionen und Personen, die ihre hochschuldidaktischen Angebote durch qualitativ hochwertige OER-Materialien bereichern möchten. Lehrende profitieren dabei nicht nur von der inhaltlichen Weiterbildung, sondern erleben auch eine vorbildliche, digital gestützte Lehre. Das OER-Material ist besonders geeignet für:
Hochschuldidaktische Einrichtungen und Fachexpertinnen in der Hochschuldidaktik
– Trainerinnen und Trainer können ihre Angebote durch die OER-Materialien erweitern.
Lehrpersonen aller Fachrichtungen
– Diese können das OER-Material zum Selbststudium nutzen.
Die qualitätsgesicherten und flexibel einsetzbaren Lehr-Lern-Materialien stehen über die vhb als OER unter der freien Lizenz CC BY 4.0 zur Verfügung. Die Blended-Learning-Seminare sind in die thematischen Bereiche des Zertifikats Hochschullehre Bayern integriert und decken damit wesentliche hochschuldidaktische Themen ab, deren Relevanz über das Projekt hinaus Bestand hat. Das breite Themenspektrum reicht von grundlegenden hochschuldidaktischen Themen, wie der Planung von Lehrveranstaltungen, bis hin zu aktuellen Spezialthemen, wie dem Einsatz von XR und VR in der Hochschullehre. Entdecken Sie über 50 unterschiedliche Themen, mit denen die Hochschullehre abwechslungsreich und zielführend gestaltet werden kann.
Die Seminare werden zweisprachig in Deutsch und Englisch angeboten und erfüllen Standards zur Barrierefreiheit. Bei der Produktion unterlagen sie einem stringenten Qualitätssicherungsprozess und wurden evaluativ begleitet.
Stark im Verbund der bayerischen Universitäten und Hochschulen
Für das Projekt QUADIS haben die hochschuldidaktischen Einrichtungen aller bayerischer Universitäten (ProfiLehrePlus) und das Bayerischen Zentrum für Innovative Lehre (BayZiel) kooperiert. Die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) fungierte als Launch-Portal der erstellten Bildungsmedien und hostet diese auch nach dem Projektende. Die Projektkoordination lag bei der Universität Bayern e.V.
Bei Fragen rund um das Projekt und seine Angebote finden Sie hier die Kontaktdaten der Standorte und der Koordination.