Konrad Faber im Interview
OER auf mittlere und lange Sicht in allen Bildungsbereichen zu verankern, ist das Anliegen der „Allianz für OER“. Gegründet wurde die Allianz, um die Arbeit des rheinland-pfälzischen Verbundprojektes OER@RLP über den Zeitraum der Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) weiterzuführen. Im Interview spricht Konrad Faber darüber, wie es zur Gründung der Allianz kam und welche Aufgaben und Ziele die „Allianz für OER“ verfolgt.
Die Idee hinter der „Allianz für OER“
OERinfo: Wie kam es zur Gründung der „Allianz für OER“, was war die Idee dahinter?
Konrad Faber: In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten, bildungsbereichsübergreifenden Projekt OER@RLP haben wir erkannt, dass die Beförderung von offenen Bildungsmaterialien weiterhin ein politisches und von Institutionen getragenes Engagement benötigt. Das Verbundprojekt OER@RLP war ein erster gemeinsamer Schritt wichtiger Bildungseinrichtungen in Rheinland-Pfalz. Diesen Weg wollten wir gemeinsam weitergehen und die synergetische Kooperation fortsetzen, um OER auf mittlere und lange Sicht in allen Bildungsbereichen zu verankern.
Konrad Faber ist Geschäftsführer des Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz (VCRP), einer hochschulübergreifenden wissenschaftlichen Einrichtung des Landes Rheinland-Pfalz. Der VCRP ist Projektpartner im Projekt OER@RLP.
OERinfo: Welche Einrichtungen und Organisationen werden daran beteiligt sein?
Konrad Faber: An der Allianz für OER in Rheinland-Pfalz werden die sieben Verbundpartner des Projektes OER@RLP beteiligt sein: der Virtueller Campus Rheinland-Pfalz als Gesamtkoordinator, das Bildungswerk des Landessportbund Rheinland-Pfalz e.V., die Technische Universität Kaiserslautern mit dem Distance and Independent Studies Center, die Katholische Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz e.V., die medien+bildung.com gGmbH, das Pädagogische Landesinstitut Rheinland-Pfalz und der Verband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e.V.
OER@RLP versteht sich jedoch als eine Allianz, die ausgehend von dem wesentlichen Kern der Projektpartner weitere Organisationen für die Mitarbeit gewinnen möchte. In erster Linie sind dabei solche Einrichtungen angesprochen, die sich zu den Zielen von OER bekennen und die Öffnung von Bildungsmaterialien im Rahmen ihrer Bildungspraxis befördern wollen.
Aufgaben und Ziele für das Thema OER in Rheinland-Pfalz
OERinfo: Welche Aufgaben und Ziele verfolgt die „Allianz für OER“ für das Thema OER in Rheinland Pfalz?
Konrad Faber: Zum einen geht es darum, Information, Sensibilisierung und Qualifizierung kontinuierlich fortzusetzen, denn da wird es auch weiterhin einen hoher Bedarf geben. OER benötigt nach wie vor das Schaffen von Aufmerksamkeit. Die Allianz möchte hier nach außen ebenso wie nach innen wirken. Das heißt, die beteiligten Einrichtungen tauschen sich regelmäßig über Bildungsbereiche hinweg zu Ansatzpunkten und Möglichkeiten der Förderung von OER aus, führen gemeinsam (Online-)Veranstaltungen durch, vernetzen die Akteure, bauen eine Community von OER-Experten und -Praktikern auf und möchten den OER Award RLP weiterhin gemeinsam vergeben.
OER@RLP soll aber auch eine gemeinsame Stimme für OER sein, die beispielsweise für ein bildungsangemessenes Urheberrecht eintritt, die OER-Bewegung ständig in einen übergreifenden gesellschafts- und bildungspolitischen Zusammenhang einzuordnen vermag und die für Dialog und Involvement der Akteure bezüglich OER sorgt.
OERinfo: Sind regelmäßige Veröffentlichungen über die Aktivitäten der Allianz geplant und wo können sich Interessierte darüber informieren?
Konrad Faber: Die URL der Projektseite www.oer-at-rlp.de wird erhalten bleiben und zukünftig als Seite der Allianz weiter genutzt werden. Hier sind Veröffentlichungen, Aktivitäten, ebenso interessante Medien zu OER oder auch Informationen zu den Akteuren zu finden.
Das Interview führte Gabi Fahrenkrog für OERinfo.