Offenheit im Bildungsbereich: Warum es für OER auch Open Content braucht?!

Zur eigenständigen Erstellung, aber auch zum Remix und der Weiterentwicklung bestehender OER benötigen Lehrende und Lernende u. a. offen lizenzierte Bilder, Musik und (Lehr-)Bücher. Für die einzelnen Formate bestehen bereits umfangreiche Listen, die in den folgenden Beiträgen aufgezeigt werden. Dieser Beitrag widmet sich der Annäherung an den Begriff Open Content.

Baumgrafik stellt mit unterschiedlichen Zweigen OER und Open Content mit verschiedenen Formaten wie Foto, Audio und (Lehr)Buch dar
Open Education-Baum – Ausschnitt OER und Open Content, Grafik: Jonathan Christian, CC BY 4.0

Als Open Content (freie Inhalte) werden Inhalte wie Bilder, Musik oder (Lehr-)Bücher bezeichnet, deren kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung urheberrechtlich erlaubt ist. Dies kann nach Ablauf von gesetzlichen Schutzfristen zutreffen, so dass ursprünglich geschützte Werke als gemeinfrei gelten. Alternativ können Urheber oder Inhaber der vollumfänglichen Nutzungsrechte ein Werk unter eine freie Lizenz stellen.

Der Begriff Open Content wurde von der von David Wiley gestarteten Open-Content-Initiative geprägt, die 1998 eine Open-Content-Lizenz und 1999 eine Open-Publication-Lizenz vorstellte. Wiley formulierte in seiner Definition von „Open“ in Open Content und OER die vielzitierten 5R-Permissions (5V-Freiheiten).

Grafik zeigt die 5V-Freiheiten für Offenheit

Warum es für OER auch Open Content braucht

Zur eigenständigen Erstellung, aber auch zum Remix und der Weiterentwicklung bestehender OER benötigen Lehrende und Lernende Open Content wie gemeinfreie oder offen lizenzierte Bilder, Musik und Text.

Offen lizenzierte Bilder dienen z. B. der Darstellung und Ansprache von Zielgruppen oder der Visualisierung des begleitenden Texts. Frei lizenzierte Instrumentalmusik dient der Untermalung von Film und Video. Dank gemeinfreier oder offen lizenzierter Musik, Noten und Songtexte können Erzieher und Lehrkräfte in Kitas und Grundschulen bedenkenlos mit Kindern musizieren oder Musikstücke aufführen.

Offene Inhalte werden dann zu OER, wenn deren Zielsetzung die Vermittlung von Wissen ist und in einem Bildungskontext steht. Wie bei OER auch, haben sich hier national wie international die Creative Commons (CC)-Lizenzen durchgesetzt. Dabei ist zu Beachten, dass um so offener die Lizenz – sprich um so weniger Einschränkungen der Nutzungsrechte diese vorgeben – um so kompatibler sind diese. Führt man unterschiedliche CC-Lizenzen zusammen, erhält das Gesamtmaterial die Lizenz mit den meisten Einschränkungen.

Praxisbeipiele

Praxisbeispiele für Open Content sind Open Photo, Open Music oder Open (Text)Book. Bekannteste Anbieter sind in diesem Bereich wohl die Bilddatenbank flickr für freie Fotos, CCMixter für freie Musik oder Wikipedia für u. a. freie Texte.

Für die einzelnen Formate bestehen bereits umfangreiche Listen. Diese wurden durch Initiativen und Projekte, teils von einzelnen Personen initiiert und z. B. in Google Dokumente überführt. Die Listen sind für alle zugänglich und erweiterbar und werden in den folgenden Beiträgen aufgezeigt.

Organisationen, Initiativen und Personen

Open Knowledge Foundation
Bildungsbündnis Open Content
Landesmedienzentrum Baden-Württemberg
David Wiley

Quellen und Weiterführende Literatur

FAZIT-Schriftenreihe Band 16: Open Content – Open Access – Freie Inhalte als Herausforderung für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, MFG Stiftung Baden-Württemberg 2008
Grimme-Institut: Im Blickpunkt: Open Content, 2013
Kreuzer, Till: Open Content – Ein Praxisleitfaden zur Nutzung von Creative-Commons-Lizenzen, 2015
Wikipedia: Definition Freie Inhalte,
Open Definition

 

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name der Urheberin soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Susanne Grimm für OERinfo – Informationsstelle OER.

3 Kommentare zu “Offenheit im Bildungsbereich: Warum es für OER auch Open Content braucht?!

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