Das Forum Open Education am 6. Juni 2018 in Berlin konnte mit zwei sehr unterschiedlichen Höhepunkten aufwarten. Einem aufrüttelnden und herausfordernden Vortrag von Margret Rasfeld und einer Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen der Politik, die das Publikum eher ratlos zurück ließ und die Hoffnung auf politische Lösungen dämmte.
Mehr Mut für die Schule des 21. Jahrhunderts
„Die Grundlegenden Funktionen von Schule heutzutage sind Bewertung und Selektion – dies lässt keinen Raum für Solidarität und eine Kultur des Teilens.“ Mit vielen solchen Thesen und herausfordernden Ideen legte Margret Rasfeld ihre Ideen und Impulse für die Schule des 21. Jahrhunderts dar und rief die Zuhörer*innen zu mehr Mut auf, Dinge zu verändern. In der digitalen Gesellschaft müssten Schüler auf Dinge vorbereitet werden, dies noch gar nicht gibt, so die ehemalige Schulleiterin. Ihr Vortrag bildete den Auftakt des parlamentarischen Abends des Forums Open Education, das von edulabs und dem Bündnis freie Bildung veranstaltet wurde.
Die anschließende Podiumsdiskussion mit Marja-Liisa Völlers (MdB SPD), Tankred Schipanski (MdB CDU), Gabriele Lonz (Referatsleiterin für Medienpädagogische Grundsatzfragen im Bildungsministerium Rheinland-Pfalz) und Markus Neuschäfer (Projektleiter OKFN.de, u.a. edulabs) illustrierte wohl eher unfreiwillig, warum sich in den letzten Jahren Frust über die Politik im Bereich der Digitalen Bildung aufgestaut hat. Bei Fragen nach Fortschritten in Sachen Digitalpakt oder allgemein in der Digitalen Bildung in Deutschland verwiesen die Vertreter*innen auf die jeweiligen Zuständigkeiten der Länder und des Bundes. Konkrete Einlassungen und Nachfragen von Markus Neuschäfer zu offener Bildung und was die Politik hier bewirken kann, wurden nicht weiter verfolgt.
Sobald es konkret er wird bei #fo18 – Stichpunkt Digitalpakt – folgt das alte Schwarze Peter Spiel zwischen Bund und Länder. Schade! So wird das nichts mit besserer Bildung für alle.
— Nele Hirsch (@eBildungslabor) June 6, 2018
Im Vorfeld des parlamentarischen Abends mit seiner Podiumsdiskussion fand am Nachmittag die Open Education Fair statt, bei der sich über 15 Projekte und Initiativen präsentieren konnten. Anhand von kurzen Diskussionsrunden wurden Themen wie Partizipation in Schulen oder Lobbyismus in Schulen näher beleuchtet und in konkreten Forderungen zusammengefasst. Rund 100 Teilnehmende verbrachten den Tag mit Diskussionen und Austausch zu Open Education.
Ein Kommentar zu “Für mehr Gestaltungsmut in der Schule! Das Forum Open Education in Berlin”