Als offene Bildung vielerorts noch Pionierarbeit war, wagte Hamburg ein offenes Bildungsexperiment: die Hamburg Open Online University (HOOU). Ziel war es, Wissenschaft durch OER aus den Hochschulen heraus zu den Menschen zu bringen. 10 Jahre später zeigt sich: Die Idee hat funktioniert.

Eine Beitrag von Meena Stavesand
Die Jubiläumsfeier der HOOU am 4. September 2025 im Forum Finkenau zeigt, wie Wissenschaftserleben aussieht. Mit VR-Brille tauchen Besucher:innen in andere Welten ein, Menschen diskutieren über KI im Studium, es gibt einen Live-Podcast und viele weitere Themen zeigen die Vielfalt der Wissenschaft und Hochschulen in Hamburg.
„Heute ist die Welt offen.“, bringt es Olaf Scholz, Bundeskanzler a. D. und als damaliger Erster Bürgermeister Sneakers - adidas by9405 women black hair - Cheap Edu Jordan Outlet , Shoes, Clothing & Bags, Authenticated Before Shipping Hamburgs einer der Impulsgebenden der HOOU, auf den Punkt, als er zur Jubiläumsfeier auf der Bühne steht. „Orientierung, wie sie die HOOU bietet, wird dabei immer wichtiger.“ Diesen Auftrag nimmt die HOOU ernst: in einer offenen Welt dafür zu sorgen, dass Wissen für alle Menschen zugänglich wird.
Der große Wurf: Systematische OER-Verankerung
2015 gab es bereits OER-Projekte und -Initiativen, doch eine systematische Verankerung in deutschen Hochschulverbünden war einzigartig. Hamburg wagte den großen Wurf: ein Hochschulverbund, der von Anfang an auch konsequent auf OER setzte. Nicht als Nebenprojekt, sondern als Kern der Mission.
Die Vision dahinter war groß angelegt. Bereits in seiner Keynote auf der Campus Innovation 2014 machte Olaf Scholz deutlich: Eine Metropolregion wie Hamburg müsse permanent auf dem Sprung sein. Das gelte erst recht für den Digital Change. Für ihn war klar, dass die Wissenschaft hier eine ganz besondere Rolle einnehmen müsse. HOOU-Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Frederike Masemann (HAW Hamburg) formuliert das Selbstverständnis der HOOU heute so: „Wir wollen die Vielfalt am Wissenschaftsstandort Hamburg für alle Menschen erlebbar machen.“ Wissenschaftserleben ist heute das Schlüsselwort der HOOU.
Ökosystem für offene Bildung
Die HOOU vereint Hamburger Hochschulen und Partner aus dem Wissenschaftsbereich sowie der Behörde in einem besonderen Ökosystem offener Bildung. Dabei sind: HafenCity Universität Hamburg, HAW Hamburg, Hochschule für bildende Künste Hamburg, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, TU Hamburg, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, das Multimedia Kontor Hamburg und die Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung.
Die Stärke der HOOU liegt in dieser Verbundstruktur. Von Anfang an ging es nicht um Partikularinteressen einzelner Hochschulen, sondern um eine gemeinsame Mission. Damit ist die HOOU zu einer OER-Initiative mit Strahlkraft geworden, die zeigt: Offene Bildung funktioniert.
Es funktioniert so gut, weil die HOOU auch andere, manchmal auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnliche Wege geht, Kooperationen schließt, Dritte Orte mitdenkt und immer den Drang verspürt, Neues zu wagen. Sie erreicht so Menschen beispielsweise in den Bücherhallen Hamburgs, im Schülerforschungszentrum, auf Bürgerfesten oder in Begegnungsstätten. Immer offen, immer kostenlos für alle.
Drei Qualitäten, die OER wirken lassen
Echte Offenheit: Alle Angebote der HOOU sind kostenfrei zugänglich und offen lizenziert. Das bedeutet: Menschen können sie weiterverwenden, anpassen und in völlig neue Kontexte einbetten. Hamburger Wissen wirkt so weit über die Stadtgrenzen hinaus – ein OER-Multiplikatoreffekt. Diese Offenheit ist radikal: Sie macht aus passiven Konsument:innen aktive Gestalter:innen von Bildung.
Starke Flexibilität: Lernende entscheiden selbst, ob sie fünf Minuten in ein Thema hineinschnuppern oder wochenlang vertiefen wollen, weil OER in unterschiedlichen Formaten vorliegen – von „Deep Tracks“ bis „Wissenschaft kurz erklärt“. Bildung soll sich an die Menschen anpassen, nicht umgekehrt.
Kompromisslose Qualität: „Die HOOU ist ein Angebot für alle, die ihre Zeit nicht mit Dumb Scrolling verschwenden wollen, sondern nach kuratierten und qualitativ hochwertigen Inhalten und Formaten suchen“, erklärt Masemann. Hier wird die oft gestellte Qualitätsfrage produktiv beantwortet: Offenheit und Exzellenz schließen sich nicht aus, sondern verstärken sich.
HOOU-Geschäftsführer Prof. Dr. Sönke Knutzen (TU Hamburg) macht diese Punkte noch einmal gebündelt klar: „Die HOOU steht dafür, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nicht hinter Hochschulmauern bleiben, sondern für alle Menschen zugänglich und verständlich werden.“ Das ist OER in Reinform: Die Hochschulen der HOOU teilen ihr Wissen nicht nur, sondern machen es erlebbar.
Beispiele für das niederschwellige Wissenschaftserleben
Die WATTwanderungen Hamburgs der TU Hamburg sind ein Beispiel für besondere Veranstaltungen. Dort stellen die Verantwortlichen Fragen nach dem Morgen: Welche Zukünfte können wir uns mit erneuerbaren Energien vorstellen? Und wie erreichen wir diese? Mit Wissenschaft, Kunst, Theater, Musik, Literatur und praxisorientierten nike foamposite shoe history Workshops wollen sie Antworten finden – gemeinsam mit den Menschen vor Ort.
Ein weiteres Beispiel ist die Ausstellung und die digitale Publikation „Die Neue Frau“ der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Es ist eine Hommage an (un)sichtbare Pionierinnen der modernen Kunst. Es sind Geschichten von Frauen, deren künstlerisches Schaffen über Jahrzehnte hinweg nicht die Aufmerksamkeit bekam nike dunk high blue satin, die sie verdient hätten. Ein besonderes Stück Geschichte und auch Selbstreflexion der Hochschule.
Die HOOU ist gesellschaftlich relevant
In einer Zeit von Fake News, Filterblasen und Wissenschaftsskepsis bekommt die HOOU eine gesellschaftspolitische Dimension, die über Bildung hinausgeht. Sie steht für den informierten Diskurs. „In Zeiten von Falschmeldungen und Polarisierung braucht es Initiativen wie die HOOU, an denen gesichertes Wissen Orientierung gibt und Demokratie stärkt“, war ein zentraler Gedanke des Jubiläums. OER werden so zum demokratischen Instrument: Wenn alle Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung haben, können alle informiert an gesellschaftlichen Debatten teilhaben Botine ECCO Solice 42011301001 Black , 41 – 42 размер — цена 2825 грн в каталоге Ботинки ✓ Купить женские вещи по доступной цене на Шафе – 38 – Украина #141402633, 40 – Кожаные женские ботинки челси ecco modtray 36 – 37.
Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal brachte die gesellschaftliche Relevanz auf den Punkt: „Wir haben in Hamburg eine heterogene Gesellschaft mit unterschiedlichen Bildungsbiografien. Das Bedürfnis nach Weiterbildung wird immer größer. Die HOOU deckt genau dieses Bedürfnis ab.“
Das ist der Kern des OER-Versprechens: Bildungsgerechtigkeit nicht nur zu fordern, sondern zu schaffen. Die HOOU zeigt, wie das konkret aussehen kann: wissenschaftlich fundiert, didaktisch durchdacht, gesellschaftlich relevant.
Der Blick nach vorn: Noch mutiger werden
Nach zehn Jahren ist die HOOU erwachsen geworden und bereit für den nächsten großen Schritt. Hier sind drei Perspektiven für die kommenden Jahre der HOOU:
- Gesellschaftlich: Raus aus der akademischen Blase, rein in die Mitte der Gesellschaft. OER sollen dort ankommen, wo Menschen leben, arbeiten und ihre Fragen haben – in Verkehrsbetrieben, Nachbarschaftsinitiativen, Bürgerzentren. Das bedeutet neue Partnerschaften eingehen, ungewöhnliche Orte erschließen, OER noch sichtbarer machen.
- Nutzer:innen-orientiert: Eine echte Alternative zum endlosen Scrollen bieten. Qualität statt Quantität, Relevanz statt Clickbait, Befähigung statt Berieselung. Die HOOU will Menschen dabei unterstützen, informierte Beiträge zu gesellschaftlichen Debatten zu leisten – eine Kernkompetenz in demokratischen Gesellschaften.
- Demokratisch: Durch offene Bildungsangebote dauerhaft zur Gestaltung einer informierten, partizipationsfähigen Gesellschaft beitragen. Das ist ein gesellschaftlicher Auftrag.
Der Mut zur Offenheit, der die HOOU von Anfang an auszeichnete, soll in die nächste Phase führen. Dabei geht es nicht nur um mehr Reichweite, sondern um tiefere Wirkung.
Das Erfolgsmodell: Gelebte OER-Kultur
Die HOOU hat bewiesen: Offene Bildung funktioniert. Hochschulen können ihre Türen für alle öffnen. Sie stärken dadurch ihre eigene gesellschaftliche Relevanz und schaffen demokratische Legitimität. Das ist eine Botschaft, die weit über Hamburg hinaus wirkt.
Das Jubiläum war nicht nur Rückblick, sondern auch Aufbruch: Die HOOU ist ein Zukunftsversprechen, dass Bildung für alle keine Utopie bleiben muss. Die nächsten zehn Jahre können kommen.
Dieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Meena Stavesand, Hamburg Open Online University für OERinfo – Die Informationsstelle OER