Am 24. Oktober 2025 kamen rund 50 Teilnehmer*innen aus allen Bildungsbereichen zum zweiten OERinfo-Fachtag an das DIPF in Frankfurt, der unter dem Motto “Bildungsinfrastrukturen, digital und offen: usOER, researchOER und providOER im Trialog?!” stand.
Ein Beitrag von Johannes Appel und Angela Karnoll
Grußworte
Die Grußwortredner*innen Prof. Dr. Marc Rittberger (Informationszentrum Bildung, DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation), Katja Stamm (Referat 323, Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, BMBFSFJ) und Dr. Markus Deimann (ORCA.nrw) stellten als Einleitung in den Tag das Thema der OER-Infrastrukturen in unterschiedliche übergeordnete Kontexte und lieferten damit einen Rahmen für den Austausch im weiteren Tagesverlauf.
Fishbowl-Diskussion “OER on Stage: User-Stories“
Im Rahmen einer Fishbowl-Diskussion wurden die Perspektiven von Nutzer*innen, Anbieter*innen von Infrastrukturen und Services und Forschenden über die Erfahrungen und Perspektiven zu OER-Infrastrukturen diskutiert, wobei der Ausgangspunkt beim konkreten Einsatz von OER durch die Nutzer*innen lag. Die Diskussion bot ein offenes Format, bei dem die eingeladenen Gäste (Franziska Mucha vom Historischen Museum Frankfurt, Verena Zimper vom Zentralen Open Educational Resources Repositorium der Hochschulen in Baden-Württemberg/ZOERR) das Gespräch in einem inneren Stuhlkreis eröffneten und verschiedene Teilnehmende aus dem Publikum diesen Kreis zeitweise auf den “freien Stühlen” mit eigenen Diskussionsbeiträgen ergänzten. Im Verlauf der Diskussion wurden einige Herausforderungen und Bedarfe rund um OER-Infrastrukturen thematisiert.

Dazu zählen unter anderem der Orientierungsbedarf von OER-Ersteller*innen bei der Auswahl geeigneter Veröffentlichungskanäle und Plattformen. Hierbei wurde auch das Interesse an Transparenz bezüglich der Nutzungszahlen zu OER über die Plattformen benannt, dem das allgemeine Problem der “Black Box” der realen Weiternutzung von OER nach ihrer Veröffentlichung gegenübersteht. Daran anschließend wurden technische Ansätze wie Datenprotokolle für den automatisierten Austausch zwischen OER-Plattformen und erforderliche Rahmenbedingungen auf institutioneller und politischer Ebene diskutiert, wobei die Anerkennung von OER als wissenschaftliche Leistung im Hochschulkontext einen besonderen Diskussionspunkt darstellte. Insgesamt zeigte die Diskussion anschaulich, wie die Wünsche und Anforderungen an OER-Infrastrukturen auf unterschiedlichen Ebenen aneinander anknüpfen – und wie wichtig der Austausch zwischen den verschiedenen Akteursgruppen für deren Weiterentwicklung ist.
Workshops
Im Anschluss boten vier parallellaufende Workshops die Gelegenheit, sich in kleineren Gruppen intensiv mit einem Thema zu beschäftigen. Vertreten waren die Projekte MOERFI, HackathOERn, das Bildungsprogramm Jugend hackt und Nostr-Protokoll.
HackathOERn: Beginn haben Teilnehmende und Workshopleiterin über verschiedene Herausforderungen gesprochen und wie die Nutzung und Sichtbarkeit von OER verbessert werden kann. In diesem Kontext haben sie dann über unterschiedliche Aspekte wie Qualitätsindikatoren und -sicherung, Urheberrecht, Anerkennungsmechanismen sowie den OER-Lifecycle (Versionierbarkeit, Verfolgbarkeit etc.) gesprochen. Außerdem air jordan 1 mid release date wurde diskutiert, wie das offene Zeigen von Lehre und OER zur Normalität werden kann.
MOERFI: Nach der Vorstellung erster Projektergebnisse wurden im Plenum vier daraus resultierende Arbeitsthesen diskutiert:
1. Machen wir Interoperabilität zum Motor echter Vernetzung.
2. Setzen wir auf umfassende und methodisch didaktisch angereicherte Metadatenstandards.
3. Gestalten wir medienbruchfreie Workflows durch Schnittstellen, Plugins und KI-gestützte Zwischenschichten.
4. Erkennen wir: Jede Infrastruktur ist auch eine pädagogische Entscheidung.
Im anschließenden World-Café wurde sich den Themen „Konkrete Nutzung von OER Portalen im und für Unterricht“, „OER Infrastrukturen für eine offene Pädagogik“ und „OER Infrastrukturen und Konnektivität“ gewidmet. An allen Themen-Charts 42 Iconic Bob Dylan Photos - Celebrating Bob Dylan's Nobel Prize in Literature gab es den Konsens, dass nicht (mehr) das Wording, wie OER und OEP, allzu sehr im Vordergrund stehen sollte, sondern das konkrete Doing dahinter: wie kann ich schnell Materialien finden und meines schnell verschlagworten, wie kann die Fragmentierung von Materialien – Verteilung auf verschiedenen Portalen – durch Interoperabilität und Konnektivität abgebaut werden, wie kann der Austausch angeregt und Feedback nutzbar gemacht werden?
Zum Ausgang nahmen die Teilnehmenden das „OER-Cockpit“ mit, einem Vorschlag-in-Progress des Projektteams, um OER besser zu finden, zu erstellen, zu nutzen und zu verbreiten.
Jugend hackt (Hack your education): Krankheitsbedingt in kleiner Runde, haben sich die Teilnehmenden zuerst die Gelingensbedingungen von Jugend Hackt angeschaut. In Gruppenarbeit haben sie danach analysiert und diskutiert, was sie davon in den eigenen Projekten übernehmen können.
Nostr-Protokoll: Nach der Vorstellungsrunde beschäftigten die Teilnehmenden sich mit den Fragen „Was bedeutet Offenheit in Bezug auf OER-Bildungsinfrastrukturen?“ und „Wie unterstützen Bildungsinfrastrukturen Kollabortation und OEP?“ Im Anschluss erarbeiteten sie in der Phase der „kreativen Zerstörung“ in Kleingruppen Hindernisse (z.B. Unauffindbarkeit, kurze Laufzeit von Projekten, mangelnde Vernetztheit), die Zerstörung (z.B. mangelnde Bekanntheit der Portale, Portale verweisen) und Überwindungslösungen Sydney Thomas, Paul-Tyson ring girl, reacts to viral fame in hilarious video aus (z.B. mit offenen Protokollen).
OER Backstage: Infrastruktur und Forschung
Nach einem nahrhaften Mittagessen stellten Anbieter von OER-Services und –Tools an Marktständen und mit Posterpräsentationen aktuelle Lösungsansätze und Entwicklungen und Akteuer*innen aus der Bildungsforschung neueste Studien und Erkenntnisse vor. Das große Foyer des DIPF lud dazu ein, nicht nur an einem Stand zu verweilen, sondern mit vielen Personen ins Gespräch zu kommen.







Zeitkapsel vom OERinfo-Fachtag 2024
Vor der Kaffeepause am Nachmittag ir jordan 4 tour yellow 200 öffnete das Team von OERinfo eine Zeitkapsel, in der Kommentare von Teilnehmer*innen vom Fachtag des letzten Jahres zum Thema “Was wünschen wir uns für OER in einem Jahr?” verschlossen abgelegt waren. Die spektakuläre Enthüllung offenbarte so unterschiedliche Wünsche für die (mittlerweile gegenwärtige) OER-Zukunft wie zum Beispiel mehr Vernetzung und Kooperation, mehr Fördergelder, oder auch mehr Schokolade.
Back on Stage: OER World Tour. Gastvortrag zur internationalen Perspektive
Den Abschluss des Tages bildete der Vortrag von Dr. Robert Farrow vom Institute of Educational Technology an der Open University (UK). Unter dem Titel “Elements of an open ecosystem” bot der Vortrag eine facettenreiche Betrachtung von Offenheit als Ökosystem, mit besonderem Schwerpunkt auf die Einflüsse von und durch KI.
Die Präsentationsfolien sind hier abrufbar: Elements of an open ecosystem
Die Aufzeichnung des Vortrags ist hier zu finden: https://youtu.be/5KYJfJzgQWk
Die angeregten Diskussionen sowohl innerhalb als auch zwischen den Programmpunkten zeigte einmal mehr die große Bedeutung des persönlichen Austauschs zwischen den verschiedenen Akteur*innen rund um OER. Das OERinfo-Team freut sich, mit dem Fachtag etwas zur Förderung dieses Austauschs beitragen zu können.
Dieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Dr. Johannes Appel und Angela Karnoll für OERinfo – Die Informationsstelle OER