Über Künstliche Intelligenz (K.I.) wird gerade viel geredet. Auch in der Bildung und auch im Zusammenhang mit OER. Was aber geschieht gerade eigentlich im Hinblick auf K.I. und OER? Wir stellen zwei Projekte und ihre unterschiedlichen Ansätze vor.
Wo der Einsatz von K.I. mit OER helfen kann
Ganz allgemein kann man sagen, Maschinen könnten die Menschen entlasten, wenn es um das Finden und Nutzen, das Erstellen und Überarbeiten von OER geht. Was K.I. konkret für die Verbreitung und Nutzung von OER beitragen könnte, wie etwa die Personalisierung von Lernumgebungen- und Inhalten, darüber sprachen Davor Orlic und Mitja Jermol 2017 im Interview für OERinfo.
Im Hinblick auf Inklusion und Barrierefreiheit könnte durch K.I. z. B. das Anfertigen von Transkripten oder auch die Übersetzung von Inhalten in andere Sprachen automatisiert und damit vereinfacht werden.
Als Ergebnis aus Workshops zum Thema K.I. wurde vom OERinfo-Projekt Jointly eine Zusammenstellung zum Thema Künstliche Intelligenz und OER veröffentlicht. Darin benennen die Autor*innen eine Reihe von Punkten, bei denen K.I. im Zusammenhang mit OER hilfreich sein kann. Dazu gehören etwa die automatische Generierung von Metadaten oder auch bessere Suchempfehlungen durch Auswertung und Personalisierung der Suchanfragen.
Aktuelle Projekte zu OER und K.I.
Auf europäischer Ebene läuft aktuell das Projekt X5gon mit dem Ziel, OER mit Hilfe von K.I. übergreifend und damit besser auffindbar zu machen. Das soll geschehen durch
- Aggregation: Sammeln von Inhalten an einem Ort,
- Kuration: Relevante und kontextuelle Inhalte (etwa Übersetzungen) sollen durch KI kuratiert werden,
- Personalisierung: Basierend auf den Bedürfnissen der Lernenden sollen Inhalte vorgeschlagen werden. Dazu werden relevante Faktoren analysiert,
- Kreation: Organisationen sollen selbst eigene Content-Bibliotheken anlegen und teilen können.
Außerdem sollen multimediale Inhalte erschlossen und bei Bedarf automatisch übersetzt werden können und es sollen den Nutzenden zusätzlich individualisiert Materialien vorgeschlagen werden. X5gon setzt dabei offene Technologien ein, die über verschiedene OER-Standorte hinweg funktionieren, unabhängig von Sprachen, Modalitäten, wissenschaftlichen Bereichen und soziokulturellen Kontexten.
Ein weiteres Projekt findet sich aktuell in den Niederlanden. „A.I. to find open learning materials, an exploration“, so der Titel des Vortrags dazu von Robert Schuwer von März 2019. Darin erläutert Schuwer (ab Minute ‘9:20) den Ansatz der Organisation SURF (kollaborative IKT-Organisation für niederländische Bildung und Forschung in den Niederlanden) zum Einsatz von K.I. im Zusammenhang mit offenen Bildungsmaterialien.
Ziel des Vorhabens ist zum einen die Verbesserung von Suchergebnissen durch die Analyse der Ressource selbst und zum anderen die Verbesserung der Qualität der Metadaten durch halbautomatisches Hinzufügen der Metadaten.
Ergebnisse zu beiden Projekten liegen aktuell noch nicht vor.