Digitale Bildung

Digitale Bildung ist nicht erst seit der Corona-Situation mit E-Learning und Homeschooling als aktuelles Thema im Fokus. Die Digitalisierung hat mittlerweile alle Bereiche der Bildung durchdrungen, was einen weitreichenden Wandel bedeutet. Open Educational Resources (OER) haben in der digitalen Bildung ihren festen Platz: als Teil von digitalen Bildungsplattformen, beim Lernen in Fort- und Weiterbildung, im digitalen Unterricht und beim Erwerb von Medienkompetenzen. Damit kann OER die Debatte um digitale Bildung für alle befördern.

OER in den Strategiepapieren zur Digitalen Bildung

Das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft weist in seiner 2016 veröffentlichten Strategie „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ an mehreren Stellen auf die Vorteile von OER im Kontext von digitaler Bildung und Unterricht hin. Qualitätsgesicherte Open Educational Resources werden als Bereicherung angesehen, vor allem als Instrument, um passgenaue digitale Bildungsangebote für die Schule zu entwickeln. Als Voraussetzung für ein großes OER-Korpus sieht die Strategie eine OER-förderliche Infrastruktur vor, zu der Repositorien und Referatorien sowie Rahmenbedingungen für eine rechtssichere Nutzung und fundierte didaktische Konzepte gehören. 

Die im gleichen Jahr von der Kultusministerkonferenz vorgelegte „Strategie zur Bildung in der digitalen Welt“ bezieht ebenfalls explizit Open Educational Resources in die Überlegungen ein. Danach sollten Lehrkräfte dazu befähigt werden, geeignete digitale Bildungsmedien, u.a. auch OER, auszuwählen und rechtssicher einsetzen zu können. Diese digitalen Bildungsmedien müssen natürlich in geeigneten Infrastrukturen bereitgestellt werden, u.a. auch in einem auf Kollaboration ausgerichteten digitalen Marktplatz, auf dem sich unterschiedliche Akteure gegenseitig mit Materialien versorgen können.

OER als integraler Bestandteil von digitaler Bildung

In den Strategien wird deutlich, dass OER als integraler Bestandteil von digitaler Bildung zu sehen ist, und nicht – wie es häufig in der Praxis geschieht – als weiteres Thema, um das sich Schulen, Hochschulen, Erwachsenen- und Berufsbildung zusätzlich zu ihren vielen Aufgaben (noch) kümmern müssen. Das Gegenteil ist der Fall: Mit OER können viele der anstehenden Themen angepackt werden, wie z.B. Weiterbildung von Lehrenden im Bereich digitale Bildung oder der Aufbau passender Infrastrukturen für Bildungsmedien. Anhand von OER lässt sich nachvollziehen, wie digitale Medien Bildung produktiv verändern können und diese neue digitale Bildung einen Schlüssel zur Welt bedeutet.

OER in Infrastrukturen für digitale Bildung

Digitale Bildung benötigt Infrastrukturen, wie technische Ausstattung oder Online-Lernplattformen. Diese Weisheit ist nicht zuletzt während der Corona-Situation deutlich zu Tage getreten. Auch OER benötigen Infrastrukturen, damit sie verbreitet und gefunden werden können. Schon existierende OER-Infrastrukturen wie Verweis- oder Dateisysteme können die Lücken, die es bei der Infrastruktur für digitale Bildung gibt, füllen. Zudem können OER-Infrastrukturen als Impulsgeber dienen, da sie Offenheit und Kollaboration als Prinzip auch in ihrer Architektur leben und auch angrenzende Bereiche wie Nachhaltigkeit und Inklusion mitdenken.

OER in der Fort- und Weiterbildung von Lehrenden zur digitalen Bildung

Anhand von OER können sich Lehrende fit machen im Bereich digitale Bildung. Beim Erstellen von OER kann der Umgang mit Technik und Programmen geübt werden. Durch das gemeinsame Arbeiten werden Arbeitstechniken trainiert, die im digitalen Zeitalter unverzichtbar sind. Dazu zählen Kollaboration, offener Austausch und großzügiges Teilen. Außerdem werden Themen gestreift wie die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Verwendung von Unterrichtsmaterialien. Und zu guter Letzt ist die Beschäftigung mit OER gleichzeitig auch immer eine Beschäftigung mit einer veränderten Lernkultur und offenen Bildungspraktiken. Natürlich sei der Vollständigkeit halber erwähnt, dass OER als Unterrichtsmaterial auch genutzt werden können für die Fort- und Weiterbildung allgemein. 

OER als Materialen für den digitalen Unterricht

OER sind natürlich besonders geeignet für den digitalen Unterricht. Da sie in digitaler Form bereitgestellt werden und auch i. d. R. keine bis wenige Einschränkungen von Rechts wegen gegeben sind, lassen sie sich einfach in Unterricht und Lehre einsetzen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie an den Bedarf der Lerner angepasst werden können. Das bedeutet, dass sie gut geeignet sind z.B. für individuelle Übungs- und Zusatzaufgaben oder um Wissen zu wiederholen und zu vertiefen. 

OER als Motor für Medienkompetenzen

Zusammen mit Lernenden OER zu produzieren, bedeutet digitale Kompetenzen en passant zu vermitteln. Denn beim Erstellen und Remixen von OER werden diverse Kenntnisse erworben: Wissen über Datenschutz und Urheberrecht, die Fähigkeit, die Qualität von Medien zu beurteilen, digitale Tools anzuwenden, gemeinschaftlich im digitalen Raum zu arbeiten u.v.m. Darüber hinaus bietet die gemeinschaftliche OER-Produktion die Chance, Lernenden mehr Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Wissenserwerbs zu übertragen und damit ihre Selbstständigkeit zu fördern. Damit wird der Grundstein für das lebenslange Lernen gelegt, das u.a. Eigeninitiative fordert und die digitale Bildungsschere schließen kann.

 

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name der Urheberin soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Sigrid Fahrer, DIPF OERinfo – Informationsstelle OER.
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Weitere Linktipps zu OER und Didaktik finden Sie beim Deutschen Bildungsserver

OER und Leseförderung

Open Educational Resources und Leseförderung haben ein gemeinsames Ziel: Chancengleichheit zu schaffen. Lesen ist eine Vorrausetzung für Teilhabe, genauso wie Zugang zu Bildungsmaterialien. Leseförderung und OER können im Verbund diese Zugänge noch besser ermöglichen.

Einen Überblick über das Thema „Leseförderung trifft OER“ mit Tipps u.a. zu rechtlichen Fragen, OER und Qualität sowie OER erstellen gibt das Padlet zum gleichnamigen Workshop von OERinfo https://padlet.com/OERinfo/Lesefoerderung_trifft_OER.

Wie sehen Leseförder-Organisationen OER?

OERinfo hat Anfang 2020 eine Online-Umfrage unter 30 Organisationen der Leseförderung durchgeführt. Etwa 50% der Eingeladenen haben teilgenommen. Es zeigt sich, dass über die Hälfte der Organisationen ein moderat bis hohes Interesse an OER haben. Produktion und Verbreitung von OER sowie die damit verbundenen rechtlichen Fragen stehen dabei im Vordergrund. Größere Hürden für OER sehen die Leseförderinitiativen in rechtlichen Unsicherheiten (80 %), Zeitmangel (50 %) und technischen Hürden (40 %).

Informative Tutorials und ausführliche Erläuterungen zum Selbstlernen für die Themen Urheberrecht, Lizenzierung, geeignete Tools und Fundstellen liefert der Bereich „How To“ bei OERinfo.

An welchen Orten der Leseförderung können offene Bildungsmaterialien eingesetzt werden?

Offene Bildungsmaterialien lassen sich durch die freien Lizenzen an eigentlich allen Orten der Leseförderung einsetzen. Sie sind nicht auf bestimmte Bildungskontexte beschränkt wie urheberrechtlich geschütztes Material, das z. B. nur für die Schule bestimmt ist. OER können in Kitas oder in der Nachhilfeschule gut zum Einsatz kommen, aber auch in Bibliotheken. Zu den Vorteilen und Bedingungen von OER in der Bibliothek hat Gabriele Fahrenkrog einen umfassenden Artikel vorgelegt.

Welches offene Material eignet sich für die Leseförderung?

OER umfasst alle Arten von Bildungsmaterialien und schließt auch Material ein, das zwar nicht explizit für Bildungskontexte gemacht ist, aber dafür genutzt werden kann. Deshalb kann prinzipiell jedes Material, das sich für die Leseförderung eignet, OER sein. Wichtig dabei ist: nicht auf schlüsselfertige Materialien zu hoffen, die genau den benötigten Bedarf abdecken. Offene Bildungsmaterialien sind dazu da, dass Lehrende und Lernende sie genau an ihre Wünsche und Bedürfnisse anpassen. Verstehen Sie OER deshalb mehr als einen Prozess denn als ein fertiges Produkt.

Geschichten & Gedichte: Geschichten, Reime und Gedichte, also Texte zum Vorlesen und Selbstlesen, gibt es im Internet meist unter Public Domain. Das bedeutet, dass bei diesen Texten das Urheberrecht erloschen ist. Alle dürfen sie frei nutzen und weitergeben. Eine Sammlung von freien Kinderbüchern gibt es bei Wikipedia.

Spiele & Bastelanleitungen: Auf Kinderseiten gibt es häufig Materialien, die sich für die Leseförderung einsetzen lassen. Ausmalbilder können Sie ganz einfach erstellen, in dem Sie z.B. freie Icons von Tieren, Monstern, Märchenfiguren, Robotern, Dinos etc. vergrößern und ausdrucken.

Arbeitsblätter & interaktive Übungen: Fertige Arbeitsblätter und interaktive Übungen zu Lesetexten und Schullektüren unter freien Lizenzen sind u.a. in der Suchmaschine für geprüfte Bildungsmaterialien Elixier zu finden. Auch über die erweiterte Google-Suche, bei der Sie auch nach freien Lizenzen filtern können, lassen sich mit geschickt kombinierten Schlagwörtern veränderbare Materialien finden. Am besten allerdings ist es, wenn Sie selbst interaktive Übungen erstellen und teilen. Einfach geht das mit Learning-Apps, einem kostenlosen Werkzeugkoffer.

Wie lassen sich offene Materialien für die Leseförderung einsetzen?

Freie Materialien können in allen Szenarien der Leseförderung eingesetzt werden, in der auch sonst Bildungsmaterial genutzt wird. Das gilt für Handreichungen in der Schulung von Multiplikator:innen über Bibliotheksrallyes bis hin zum Deutschunterricht. Es gibt zwei Voraussetzung dafür: 1. Sie sollten Fundorte für offene Medien im Internet kennen, 2. Sie sollten Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Denn die Kunst besteht nicht alleine darin, geeignetes Material zu finden und es eins zu eins zu übernehmen. Es geht vielmehr darum Medienbausteine wie Fotos oder Geräusche oder didaktische Impulse wie Spiele anzupassen und in das eigene Leseförderszenario einzubauen. 

Multiplikator:innenschulung: Für Schulungen können Sie z.B. Leseförderkonzepte, die unter offenen Lizenzen stehen, direkt in eigene Broschüren für Multiplikator:innen übernehmen. Auch allgemeine Tipps und Tricks für die Erwachsenenbildung gibt es als OER, die Sie in Workshops und in Materialien nutzen können.

Vorlesestunde: In allen Phasen der Vorlesestunde können Sie freie Medien integrieren. Bilder aus Museen eignen sich zum Einstieg in ein Thema und regen zum Assoziieren an. Auch Geräusche, die thematisch zum Vorgelesenen passen, gibt es als frei zu nutzende Dateien. In der Anschlussaktion können auch Videos, z.B. mit weiteren Vorlesepassagen eingesetzt werden. Umfassende frei lizensierte Medien finden Sie über den CC-Search-Dienst.

Lesen und Digitale Medien: Für Jugendliche bietet sich eine Auseinandersetzung mit Lesen im Medienverbund an. Wie wäre es z.B. ein digitales Spiel zum Gelesenen in Gruppenarbeit zu erstellen? Einfach geht es mit der Open Source Software Twine, zu der es ein Tutorial bei OERinfo gibt.

Wie kann ich mich für mehr OER in der Leseförderung engagieren?

Machen Sie Ihr Material zu OER: Indem Sie Ihre eigenen Materialien als OER zur Verfügung stellen, tragen sie zur Stärkung und Verbreitung des Themas bei und zeigen, dass auch Ihre Organisation dem Offenheitsgedanken nahesteht.

Teilen Sie gute OER-Materialien: Wenn Ihnen geeignete OER für die Leseförderung im Internet begegnen, dann können Sie diese ganz einfach mit dem Social Bookmarking Dienst Edutags teilen.

Übersetzen Sie freie Kinderbücher: Aktuelle Kinderbücher sind in der Regel urheberrechtlich geschützt. Die Global Digital Library hat sich zum Ziel gesetzt, hier Abhilfe zu schaffen. Sie sammelt offene Kinderbücher und ermutigt die Übersetzung in andere Sprachen, vor allem unterversorgte Sprachen. Sie können sich als Übersetzende beteiligen und so zu freier, mehrsprachiger Kinder- und Jugendliteratur beitragen.

 

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name der Urheberin soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Sigrid Fahrer, DIPF OERinfo – Informationsstelle OER.

Weitere Linktipps zu OER finden Sie beim Deutschen Bildungsserver . Informationen zur Leseförderung finden Sie bei Lesen in Deutschland.

OER und Lesen

 

Open Educational Resources und Leseförderung haben ein gemeinsames Ziel: Chancengleichheit zu schaffen. Lesen ist eine Vorrausetzung für Teilhabe, genauso wie Zugang zu Bildungsmaterialien. Leseförderung und OER können im Verbund diese Zugänge noch besser ermöglichen.

Einen Überblick über das Thema „Leseförderung trifft OER“ mit Tipps u.a. zu rechtlichen Fragen, OER und Qualität sowie OER erstellen gibt das Padlet zum gleichnamigen Workshop von OERinfo.

Wie sehen Leseförder-Organisationen OER?

OERinfo hat Anfang 2020 eine Online-Umfrage unter 30 Organisationen der Leseförderung durchgeführt. Etwa 50% der Eingeladenen haben teilgenommen. Es zeigt sich, dass über die Hälfte der Organisationen ein moderat bis hohes Interesse an OER haben. Produktion und Verbreitung von OER sowie die damit verbundenen rechtlichen Fragen stehen dabei im Vordergrund. Größere Hürden für OER sehen die Leseförderinitiativen in rechtlichen Unsicherheiten (80 %), Zeitmangel (50 %) und technischen Hürden (40 %).

Informative Tutorials und ausführliche Erläuterungen zum Selbstlernen für die Themen Urheberrecht, Lizenzierung, geeignete Tools und Fundstellen liefert der Bereich „How To“ bei OERinfo.

An welchen Orten der Leseförderung können offene Bildungsmaterialien eingesetzt werden?

Offene Bildungsmaterialien lassen sich durch die freien Lizenzen an eigentlich allen Orten der Leseförderung einsetzen. Sie sind nicht auf bestimmte Bildungskontexte beschränkt wie urheberrechtlich geschütztes Material, das z. B. nur für die Schule bestimmt ist. OER können in Kitas oder in der Nachhilfeschule gut zum Einsatz kommen, aber auch in Bibliotheken. Zu den Vorteilen und Bedingungen von OER in der Bibliothek hat Gabriele Fahrenkrog einen umfassenden Artikel vorgelegt.

Welches offene Material eignet sich für die Leseförderung?

OER umfasst alle Arten von Bildungsmaterialien und schließt auch Material ein, das zwar nicht explizit für Bildungskontexte gemacht ist, aber dafür genutzt werden kann. Deshalb kann prinzipiell jedes Material, das sich für die Leseförderung eignet, OER sein. Wichtig dabei ist: nicht auf schlüsselfertige Materialien zu hoffen, die genau den benötigten Bedarf abdecken. Offene Bildungsmaterialien sind dazu da, dass Lehrende und Lernende sie genau an ihre Wünsche und Bedürfnisse anpassen. Verstehen Sie OER deshalb mehr als einen Prozess denn als ein fertiges Produkt.

Geschichten & Gedichte: Geschichten, Reime und Gedichte, also Texte zum Vorlesen und Selbstlesen, gibt es im Internet meist unter Public Domain. Das bedeutet, dass bei diesen Texten das Urheberrecht erloschen ist. Alle dürfen sie frei nutzen und weitergeben. Eine Sammlung von freien Kinderbüchern gibt es bei Wikipedia.

Spiele & Bastelanleitungen: Auf Kinderseiten gibt es häufig Materialien, die sich für die Leseförderung einsetzen lassen. Ausmalbilder können Sie ganz einfach erstellen, in dem Sie z.B. freie Icons von Tieren, Monstern, Märchenfiguren, Robotern, Dinos etc. vergrößern und ausdrucken.

Arbeitsblätter & interaktive Übungen: Fertige Arbeitsblätter und interaktive Übungen zu Lesetexten und Schullektüren unter freien Lizenzen sind u.a. in der Suchmaschine für geprüfte Bildungsmaterialien Elixier zu finden. Auch über die erweiterte Google-Suche, bei der Sie auch nach freien Lizenzen filtern können, lassen sich mit geschickt kombinierten Schlagwörtern veränderbare Materialien finden. Am besten allerdings ist es, wenn Sie selbst interaktive Übungen erstellen und teilen. Einfach geht das mit Learning-Apps, einem kostenlosen Werkzeugkoffer.

Wie lassen sich offene Materialien für die Leseförderung einsetzen?

Freie Materialien können in allen Szenarien der Leseförderung eingesetzt werden, in der auch sonst Bildungsmaterial genutzt wird. Das gilt für Handreichungen in der Schulung von Multiplikator:innen über Bibliotheksrallyes bis hin zum Deutschunterricht. Es gibt zwei Voraussetzung dafür: 1. Sie sollten Fundorte für offene Medien im Internet kennen, 2. Sie sollten Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Denn die Kunst besteht nicht alleine darin, geeignetes Material zu finden und es eins zu eins zu übernehmen. Es geht vielmehr darum Medienbausteine wie Fotos oder Geräusche oder didaktische Impulse wie Spiele anzupassen und in das eigene Leseförderszenario einzubauen. 

Multiplikator:innenschulung: Für Schulungen können Sie z.B. Leseförderkonzepte, die unter offenen Lizenzen stehen, direkt in eigene Broschüren für Multiplikator:innen übernehmen. Auch allgemeine Tipps und Tricks für die Erwachsenenbildung gibt es als OER, die Sie in Workshops und in Materialien nutzen können.

Vorlesestunde: In allen Phasen der Vorlesestunde können Sie freie Medien integrieren. Bilder aus Museen eignen sich zum Einstieg in ein Thema und regen zum Assoziieren an. Auch Geräusche, die thematisch zum Vorgelesenen passen, gibt es als frei zu nutzende Dateien. In der Anschlussaktion können auch Videos, z.B. mit weiteren Vorlesepassagen eingesetzt werden. Umfassende frei lizensierte Medien finden Sie über den CC-Search-Dienst.

Lesen und Digitale Medien: Für Jugendliche bietet sich eine Auseinandersetzung mit Lesen im Medienverbund an. Wie wäre es z.B. ein digitales Spiel zum Gelesenen in Gruppenarbeit zu erstellen? Einfach geht es mit der Open Source Software Twine, zu der es ein Tutorial bei OERinfo gibt.

Wie kann ich mich für mehr OER in der Leseförderung engagieren?

Machen Sie Ihr Material zu OER: Indem Sie Ihre eigenen Materialien als OER zur Verfügung stellen, tragen sie zur Stärkung und Verbreitung des Themas bei und zeigen, dass auch Ihre Organisation dem Offenheitsgedanken nahesteht.

Teilen Sie gute OER-Materialien: Wenn Ihnen geeignete OER für die Leseförderung im Internet begegnen, dann können Sie diese ganz einfach mit dem Social Bookmarking Dienst Edutags teilen.

Übersetzen Sie freie Kinderbücher: Aktuelle Kinderbücher sind in der Regel urheberrechtlich geschützt. Die Global Digital Library hat sich zum Ziel gesetzt, hier Abhilfe zu schaffen. Sie sammelt offene Kinderbücher und ermutigt die Übersetzung in andere Sprachen, vor allem unterversorgte Sprachen. Sie können sich als Übersetzende beteiligen und so zu freier, mehrsprachiger Kinder- und Jugendliteratur beitragen.

 

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<div class=“lizenzkasten“><a title=“Details zu dieser Lizenz“ href=“http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/“><img class=“aligncenter“ style=“border-width: 0;“ src=“https://licensebuttons.net/l/by/4.0/88×31.png“ alt=“Creative Commons Lizenzvertrag“ width=“100%“ height=“auto“></a>Dieser Text steht unter der <a title=“Details zur Lizenz“ href=“http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/“>CC BY 4.0-Lizenz</a>. Der Name der Urheberin soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Sigrid Fahrer, DIPF <a title=“OERinfo – die Informationsstelle OER“ href=“http://www.open-educational-resources.de“><em>OERinfo – Informationsstelle OER.</em></a></div>

 

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name der Urheberin soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Sigrid Fahrer, DIPF OERinfo – Informationsstelle OER.
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Weitere Linktipps zu OER finden Sie beim Deutschen Bildungsserver . Informationen zur Leseförderung finden Sie bei Lesen in Deutschland.
Autorin:Sigrid Fahrer, Foto privat
Dr. Sigrid Fahrer, Koordinatorin von OERinfo beim DIPF, fahrer[at]dipf.de, Foto: privat

Leseförderung

Leseförderung und OER

Open Educational Resources und Leseförderung haben ein gemeinsames Ziel: Chancengleichheit zu schaffen. Lesen ist eine Vorrausetzung für Teilhabe, genauso wie Zugang zu Bildungsmaterialien. Leseförderung und OER können im Verbund diese Zugänge noch besser ermöglichen.

Einen Überblick über das Thema „Leseförderung trifft OER“ mit Tipps u.a. zu rechtlichen Fragen, OER und Qualität sowie OER erstellen gibt das Padlet zum gleichnamigen Workshop von OERinfo.

 

Wie sehen Leseförder-Organisationen OER?

OERinfo hat Anfang 2020 eine Online-Umfrage unter 30 Organisationen der Leseförderung durchgeführt. Etwa 50% der Eingeladenen haben teilgenommen. Es zeigt sich, dass über die Hälfte der Organisationen ein moderat bis hohes Interesse an OER haben. Produktion und Verbreitung von OER sowie die damit verbundenen rechtlichen Fragen stehen dabei im Vordergrund. Größere Hürden für OER sehen die Leseförderinitiativen in rechtlichen Unsicherheiten (80 %), Zeitmangel (50 %) und technischen Hürden (40 %).
Informative Tutorials und ausführliche Erläuterungen zum Selbstlernen für die Themen Urheberrecht, Lizenzierung, geeignete Tools und Fundstellen liefert der Bereich „How To“ bei OERinfo.

 

An welchen Orten der Leseförderung können offene Bildungsmaterialien eingesetzt werden?

Offene Bildungsmaterialien lassen sich durch die freien Lizenzen an eigentlich allen Orten der Leseförderung einsetzen. Sie sind nicht auf bestimmte Bildungskontexte beschränkt wie urheberrechtlich geschütztes Material, das z. B. nur für die Schule bestimmt ist. OER können in Kitas oder in der Nachhilfeschule gut zum Einsatz kommen, aber auch in Bibliotheken. Zu den Vorteilen und Bedingungen von OER in der Bibliothek hat Gabriele Fahrenkrog einen umfassenden Artikel vorgelegt.

 

Welches offene Material eignet sich für die Leseförderung?

OER umfasst alle Arten von Bildungsmaterialien und schließt auch Material ein, das zwar nicht explizit für Bildungskontexte gemacht ist, aber dafür genutzt werden kann. Deshalb kann prinzipiell jedes Material, das sich für die Leseförderung eignet, OER sein. Wichtig dabei ist: nicht auf schlüsselfertige Materialien zu hoffen, die genau den benötigten Bedarf abdecken. Offene Bildungsmaterialien sind dazu da, dass Lehrende und Lernende sie genau an ihre Wünsche und Bedürfnisse anpassen. Verstehen Sie OER deshalb mehr als einen Prozess denn als ein fertiges Produkt.

Geschichten & Gedichte: Geschichten, Reime und Gedichte, also Texte zum Vorlesen und Selbstlesen, gibt es im Internet meist unter Public Domain. Das bedeutet, dass bei diesen Texten das Urheberrecht erloschen ist. Alle dürfen sie frei nutzen und weitergeben. Eine Sammlung von freien Kinderbüchern gibt es bei Wikipedia.

Spiele & Bastelanleitungen: Auf Kinderseiten gibt es häufig Materialien, die sich für die Leseförderung einsetzen lassen. Ausmalbilder können Sie ganz einfach erstellen, in dem Sie z.B. freie Icons von Tieren, Monstern, Märchenfiguren, Robotern, Dinos etc. vergrößern und ausdrucken.

Arbeitsblätter & interaktive Übungen: Fertige Arbeitsblätter und interaktive Übungen zu Lesetexten und Schullektüren unter freien Lizenzen sind u.a. in der Suchmaschine für geprüfte Bildungsmaterialien Elixier zu finden. Auch über die erweiterte Google-Suche, bei der Sie auch nach freien Lizenzen filtern können, lassen sich mit geschickt kombinierten Schlagwörtern veränderbare Materialien finden. Am besten allerdings ist es, wenn Sie selbst interaktive Übungen erstellen und teilen. Einfach geht das mit Learning-Apps, einem kostenlosen Werkzeugkoffer.

 

Wie lassen sich offene Materialien für die Leseförderung einsetzen?

Freie Materialien können in allen Szenarien der Leseförderung eingesetzt werden, in der auch sonst Bildungsmaterial genutzt wird. Das gilt für Handreichungen in der Schulung von Multiplikator:innen über Bibliotheksrallyes bis hin zum Deutschunterricht. Es gibt zwei Voraussetzung dafür: 1. Sie sollten Fundorte für offene Medien im Internet kennen, 2. Sie sollten Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Denn die Kunst besteht nicht alleine darin, geeignetes Material zu finden und es eins zu eins zu übernehmen. Es geht vielmehr darum Medienbausteine wie Fotos oder Geräusche oder didaktische Impulse wie Spiele anzupassen und in das eigene Leseförderszenario einzubauen.

Multiplikator:innenschulung: Für Schulungen können Sie z.B. Leseförderkonzepte, die unter offenen Lizenzen stehen, direkt in eigene Broschüren für Multiplikator:innen übernehmen. Auch allgemeine Tipps und Tricks für die Erwachsenenbildung gibt es als OER, die Sie in Workshops und in Materialien nutzen können.

Vorlesestunde: In allen Phasen der Vorlesestunde können Sie freie Medien integrieren. Bilder aus Museen eignen sich zum Einstieg in ein Thema und regen zum Assoziieren an. Auch Geräusche, die thematisch zum Vorgelesenen passen, gibt es als frei zu nutzende Dateien. In der Anschlussaktion können auch Videos, z.B. mit weiteren Vorlesepassagen eingesetzt werden. Umfassende frei lizensierte Medien finden Sie über den CC-Search-Dienst.

Lesen und Digitale Medien: Für Jugendliche bietet sich eine Auseinandersetzung mit Lesen im Medienverbund an. Wie wäre es z.B. ein digitales Spiel zum Gelesenen in Gruppenarbeit zu erstellen? Einfach geht es mit der Open Source Software Twine, zu der es ein Tutorial bei OERinfo  gibt.

 

Wie kann ich mich für mehr OER in der Leseförderung engagieren?

Machen Sie Ihr Material zu OER: Indem Sie Ihre eigenen Materialien als OER  zur Verfügung stellen, tragen sie zur Stärkung und Verbreitung des Themas bei und zeigen, dass auch Ihre Organisation dem Offenheitsgedanken nahesteht.

Teilen Sie gute OER-Materialien: Wenn Ihnen geeignete OER für die Leseförderung im Internet begegnen, dann können Sie diese ganz einfach mit dem Social Bookmarking Dienst Edutags teilen.

Übersetzen Sie freie Kinderbücher: Aktuelle Kinderbücher sind in der Regel urheberrechtlich geschützt. Die Global Digital Library hat sich zum Ziel gesetzt, hier Abhilfe zu schaffen. Sie sammelt offene Kinderbücher und ermutigt die Übersetzung in andere Sprachen, vor allem unterversorgte Sprachen. Sie können sich als Übersetzende beteiligen und so zu freier, mehrsprachiger Kinder- und Jugendliteratur beitragen.

 

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<div class=“lizenzkasten“><a title=“Details zu dieser Lizenz“ href=“http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/“><img class=“aligncenter“ style=“border-width: 0;“ src=“https://licensebuttons.net/l/by/4.0/88×31.png“ alt=“Creative Commons Lizenzvertrag“ width=“100%“ height=“auto“></a>Dieser Text steht unter der <a title=“Details zur Lizenz“ href=“http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/“>CC BY 4.0-Lizenz</a>. Der Name der Urheberin soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Sigrid Fahrer, DIPF <a title=“OERinfo – die Informationsstelle OER“ href=“http://www.open-educational-resources.de“><em>OERinfo – Informationsstelle OER.</em></a></div>

<div class=“entry-content“><figure id=“attachment_17768″ aria-describedby=“caption-attachment-17768″ style=“width:206px“ class=“wp-caption alignleft“><img class=“size-full wp-image-17768″ src=“https://open-educational-resources.de/wp-content/uploads/logo_dbs_72-1.gif“ alt=“Logo DBS“ width=“206″ height=“80″><figcaption id=“caption-attachment-17768″ class=“wp-caption-text“>Weitere Linktipps zu Leseförderung finden Sie beim <a href=“https://www.bildungsserver.de/Offene-Bildungsinhalte-Open-Educational-Resources-OER–10393-de.html?empf=1″>Deutschen Bildungsserver</a></figcaption></figure></div>

<div class=“info-box notice alignright“>
<figure id=“attachment_17079″ class=“wp-caption aligncenter“ style=“width: 150px;“>Autorin:<img class=“wp-image-17079 size-thumbnail“ src=“https://open-educational-resources.de/wp-content/uploads/fahrer_ausschnitt-1-200×225.jpg“ alt=“Sigrid Fahrer, Foto privat“ width=“150″ height=“150″><figcaption class=“wp-caption-text“>Dr. Sigrid Fahrer, Koordinatorin von OERinfo beim DIPF, fahrer[at]dipf.de, Foto: privat</fig>
</div>

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OER in der Kita

Hinter OER steckt der Gedanke, dass Lehr- und Lernmaterialien frei zugänglich sein sollten. Offene Materialien dürfen deshalb ganz legal weitergegeben und vor allem zerschnitten, neu zusammengesetzt, blau gefärbt und mit Glitzer bestreut werden – ohne um Erlaubnis zu fragen. Für die rechtliche Sicherheit sorgen freie Lizenzen wie die CC-Lizenzen.

Im Elementarbereich werden Materialien gerne geteilt und es gibt unzählige Blogs und Fach-Webseiten, auf denen engagierte, pädagogische Fachkräfte ihre Materialien bereitstellen. In dieser Kultur des Teilens sind freie Bildungsmaterialien gut aufgehoben, denn die offenen Lizenzen sorgen für eine weitere Verbreitung.

Und noch einen Vorteil bieten die offenen Materialien, der nicht oft genug zu betonen ist: Sie können die Materialien an die Bedürfnisse Ihrer Gruppe oder Ihres pädagogischen Konzepts anpassen. Aus fertigen Arbeitsblättern und Büchern können Sie auch nur die Teile nehmen, die sie benötigen und diese mit anderen Materialien, sowohl eigenen als auch fremden kombinieren. Diese maximale Flexibilität garantiert, dass das eingesetzte Material passgenau sein kann.

Offene Bildungsmaterialien lassen sich daher auch als Prozess verstehen, bei dem immer neue Ideen und Varianten entstehen, die – anderen zur Verfügung gestellt – wiederum zu Neuem und weiteren Versionen inspirieren.

Wo kann ich mehr zu OER im Elementarbereich erfahren?

Padlet zum OERinfo-Workshop
Im Juni und Juli 2020 veranstaltete OERinfo einen Online-Workshop zum Thema „Offen, kostenlos und zum Kopieren gemacht – Offene Bildungsmaterialien für den Elementarbereich“. Darin wurde Basiswissen zu OER vermittelt und erste eigene Schritte in die OER-Produktion unternommen. Das Padlet zum Workshop versammelt die wichtigsten Informationen zu OER in diesem Bildungsbereich – und freut sich jederzeit über Ergänzungen.
https://padlet.com/OERinfo_Workshops/kita

Interview mit Kristin Narr
Kristin Narr hat OERinfo für das Innovationsportal des Deutschen Bildungsservers ein ausführliches Interview zu freien Bildungsmaterialien in der Kita gegeben. Neben vielen Praxiserfahrungen schildert die OER-Expertin, wie man selbst im Bereich OER aktiv wird, und sich mit anderen vernetzen kann.
https://www.bildungsserver.de/innovationsportal/bildungplusartikel.html?artid=1202

Wo finde ich offene Materialien für den Elementarbereich?

KindOERgarten
Plattform mit Materialien für die Kita zu Buchstaben, Zahlen, Schwungübungen, Umwelt, Jahreszeiten und vielem mehr. Alle Materialien stehen unter CC0-Lizenz und ermöglichen eine freie Bearbeitung und Nutzung.
https://kindoergarten.wordpress.com/

Kinder wollen singen
Auf dieser musikalischen Seite gibt es Lieder mit Noten und Text zum Downloaden und Vervielfältigen. Wer z.B. nach Klassikern zur Weihnachtszeit sucht, wird hier fündig. Die Lieder sind gemeinfrei oder freigegeben.
https://www.kinder-wollen-singen.de/

Kreatives für die Kita
Auf Babyduda, einer privaten Seite, gibt es Ausmalbilder, Spiele, Lieder, Märchen und Basteltipps, die allesamt unter freien Lizenzen stehen. Zu den thematischen Sammlungen finden sich einführende Hinweise in das Thema und zum Einsatz mit Kindern.
https://babyduda.com/

Wie kann ich zu einer OER-Sammlung beitragen?

Edutags
Edutags ist ein Dienst, mit dem sich online Lesezeichen für Webseiten sammeln lassen, die mit Bildung zu tun haben. Sie können diese gesammelten Lesezeichen anderen zugänglich machen und teilen.
Unsere Idee: Auf Edutags eine Sammlung zu freien Bildungsmaterialien für den Elementarbereich anzulegen. Hier unsere Kurzanleitung:

  1. Melden Sie sich auf Edutags an bzw. registrieren Sie sich.
  2. Um eine Seite zu bookmarken, klicken Sie auf „Lesezeichen hinzufügen“. Noch einfacher geht es mit den Bookmarklets, die auf der Webseite ausführlich erklärt werden. Auf der Webseite gibt es einen Selbstlernbereich, in dem Sie sich mit den Funktionen von Edutags vertraut machen können. https://www.edutags.de/ettutorials
  3. Füllen Sie alle Felder aus.
    Titel: Vergeben Sie einen sprechenden Titel wie „Ausmalbilder für Kinder“
    Tags: Vergeben Sie Schlagworte, die das Material beschreiben.
    Unbedingt dabei sein sollte das Schlagwort Kita. Darunter sammeln wir alle offenen Quellen für den Elementarbereich.
    Falls es sich um freies Material handelt (z.B. unter CC-Lizenz), denken Sie daran, das Schlagwort OER oder Open Educational Resources zu vergeben.
    Falls Sie Materialien zu einem Oberthema sammeln möchten, z.B. zu Sprache, achten Sie darauf, jeder zugehörigen Webseite das gleiche Schlagwort zu geben.
    Kommentar: Geben Sie dort an, unter welchen Lizenzen das Material steht. Außerdem können Sie hier auch angeben, was Sie an dem Material gut finden oder wo Sie es einsetzen würden. Das erleichtert Ihnen eine Ordnung Ihrer Lesezeichen und ist bestimmt auch für andere Nutzende interessant zu erfahren.Gemeinsam kann so eine Sammlung zu offenen Materialien für den Elementarbereich entstehen.https://www.edutags.de
Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name der Urheberin soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Sigrid Fahrer, DIPF OERinfo – Informationsstelle OER.
Logo DBS
Weitere Linktipps zu OER finden Sie beim Deutschen Bildungsserver

Metadaten

Warum sind Metadaten so wichtig?

Toby Hanning von der Glasgow Caledonian University beschreibt das Dilemma so: „Metadaten sind eine der wichtigsten Aspekte von OER und wahrscheinlich auch eine der am meisten unterschätzten. Du kannst in allen Phasen Best-Practice-Standards befolgen – hochwertiges Material produzieren, es im Netz hochladen und mit freien Lizenzen versehen – wenn du es nicht mit guten Metadaten auszeichnest, dann kann dein Material nicht gefunden werden. Wenn es nicht gefunden wird, ist es quasi, als ob es nicht existiert.“

Was sind Metadaten?

Metadaten geben Informationen über die Eigenschaften anderer Daten, sind also Daten über Daten. Sie begegnen uns im Alltag z.B. im Bibliothekskatalog, wo sie genutzt werden, um Bücher, Hörbücher, Filme etc. zu beschreiben. Wichtig dabei ist, dass die Beschreibung auf einem Regelwerk basiert und nicht willkürlich geschieht, also nicht der Urheber eines Buches heute als Autor und morgen als Verfasser bezeichnet wird. Diese sogenannten Metadaten-Standards sorgen für Einheitlichkeit und damit für Wiederauffindbarkeit.

Welche Metadaten gibt es für OER?

Für Bildungsmaterialien haben sich die Metadatenstandards LOM (Learning Object Metadata) und LRMI (Learning Resource Metadata Initiative) etabliert. Sie geben ein bestimmtes Set an Beschreibungselementen vor. Diese umfassen sowohl pädagogische Aspekte wie die Zielgruppe oder der Einsatzweck sowie die Lizenzen, die für freie Bildungsmaterialien besonders wichtig sind. Beispielsweise hat die deutsche OER-Community hat im März 2020 einen Standard herausgegeben, der auf LOM basiert.

Wo sind Metadaten gefragt?

Metadaten sind immer dann fällig, wenn OER veröffentlicht werden. Das bedeutet, wer freie Materialien in Repositorien hochlädt, muss sie mit Metadaten auszeichnen. Bei der Bildungsmaterialspende sind das z.B. die Lizenzen oder auch optional der Titel und eine kurze Beschreibung. Metadaten fallen auch an, wenn Material referenziert wird, z.B. in der OERde-Karte eingetragen oder bei EduTags getaggt wird. Taggen bedeutet, einen Link mit freien Schlagwörtern zu beschreiben, sprich nicht-standardisierte Metadaten zu vergeben, die aber dennoch wertvoll für Auffindbarkeit sind. Formularfelder unterstützen dabei, die Metadaten anzugeben. Es lohnt sich, diese sorgfältig auszufüllen.
Wer freie Materialien auf Webseiten veröffentlicht, sollte sowohl die Website als auch das Material mit Metadaten versehen. Das kann zum einen über Einfügen von Markup in den Quellcode der Website geschehen, was mit Editoren wie von Skohub erstellt werden kann. Zum anderen können Materialien direkt im Hyperlink mit dem Rel-License-Mikroformat als frei lizensiert ausgezeichnet werden.

Weitere Links

Metadaten, Repositorien und Schnittstellen

Die Dokumentation zum OERinfo-Workshop „Offene Bildungsressourcen verteilen und vernetze“n, führt in das Thema Metadaten ein und bündelt weiterführende Links, visuelle Darstellungen und kurze Erläuterungen zum Thema. Wer tiefer in Metadaten einsteigen möchte, findet dort auch eine Übersicht über wichtige Akteure und Gruppen, die am Thema arbeiten und gerne auch weitere Unterstützer*innen willkommen heißen.
https://de.wikiversity.org/wiki/Workshop:_OERInfo

Gemeinsam für OER-Metadaten – Interview mit Adrian Pohl

In diesem Interview erklärt Adrian Pohl, was Metadaten sind und was sie leisten. Zudem stellt er die Arbeit und die Schwerpunkte der deutschen Metadaten-Gruppe vor.
https://open-educational-resources.de/gemeinsam-fuer-oer-metadaten-interview-mit-adrian-pohl/

Einführung in Metadaten und Metadatenformaten

Das offen zugängliche E-Tutorial der Deutschen Nationalbibliothek führt mit kurzen Texten in das Thema ein. Die Übungen stehen leider nicht zur Verfügung. Dennoch bietet der Kurs einen vertieften Einstieg in die Thematik.
https://moodle.dnb.de/

Ich sehe was, was du nicht siehst: Metadaten in Fotos

Dieses How-To erklärt die gängigen Metadatenformate für Fotos und stellt Tools vor, mit denen sich die Metadaten bei Fotos anzeigen, einfügen und löschen lassen. Letzteres bietet sich immer an, wenn Fotos auch in sozialen Medien genutzt werden, da dort Metadaten gesammelt und ausgewertet werden.
https://irights.info/artikel/metadaten-fotos-anbringen-loeschen-bearbeiten/26353

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name der Urheberin soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Sigrid Fahrer, DIPF OERinfo – Informationsstelle OER. Zitat von Toby Hanning unter https:\www.open.edu\openlearncreate\mod\page\view.php?id=129419, Übersetzung S. Fahrer, Quelle abgerufen am 08.05.2020.
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Weitere Linktipps zu OER finden Sie beim Deutschen Bildungsserver

Inklusion und OER

Wie kann OER inklusiven Unterricht unterstützen?

  1. OER lassen sich durch ihre 5V-Freiheiten an unterschiedliche Förderschwerpunkte und Bedürfnisse anpassen. Sie ermöglichen dadurch heterogenen Lerngruppen das gemeinsame Lernen an einem Gegenstand und können in viele Richtung differenziert werden: vom Leistungsniveau, von der Darstellung, der Strukturierung, der didaktischen Aufbereitung und auch von der Anpassung an verschiedene Beeinträchtigungen.
  2. OER ermöglichen Barrierefreiheit, da sie verändert werden können. Im Grunde trifft die Eigenschaft, anpassbar zu sein, den wesentlichen Kern von Barrierefreiheit. Denn barrierefreie Materialien können nie in allen Szenarien gleichermaßen funktionieren, z. B. ist eine Optimierung für alle Screenreader schwer zu realisieren. Was sie aber können sollten: sich an individuelle Bedürfnisse anzupassen.
  3. OER geben die Gelegenheit, Vielfalt und marginalisierte Perspektiven zu integrieren, die in sonstigen Lehrwerken zu kurz kommen. Damit können sie zu einer Normalisierung und Entstigmatisierung beitragen
  4. OER laden zum gemeinschaftlichen Arbeiten ein, sowohl als Kollaboration zwischen Lehrpersonen als auch unter Einbezug von Lernenden. Damit wird nicht nur das Versprechen von Gleichberechtigung in heterogenen Lerngruppen eingelöst, die auch zwischen Lehrkraft und Lernenden gilt. Zudem können Kursteilnehmenden davon profitieren, dass sie neue Vermittlungsmethoden wie „Lernen durch Lehren“ erfahren, die bestimmte Lernertypen besser unterstützen.

Was gibt es zu beachten?

  1. Barrierefreiheit vs. Openness: PDF ist ein beliebtes Format für die barrierearme Gestaltung von Dokumenten Allerdings lässt es nicht optimal weiterbearbeiten. Am besten ist es, Lernmaterial in verschiedenen Dateiformaten anzubieten – auch als offene Dokumente. Das lässt sich auch gut mit Open Source Software umsetzen, wie etwa Libre Office, das ganz besonders Wert darauf legt, möglichst barrierearm zu sein.
  2. Autorenwerkzeuge: Es gibt zahlreiche freie Autorentools, mit denen sich interaktive, digitale Lernmaterialien als OER erstellen lassen. In der Regel sind diese Autorentools aber nicht so konzipiert, dass sie von Menschen mit Beeinträchtigungen genutzt werden können. Das Spaltendesign bei Padlet z. B. ist für Screenreader nur schwer wiederzugeben.
  3. Metadaten: Metadaten helfen, OER besser auffindbar zu machen. Eine Kennzeichnung von OER z.B. als barrierearm oder schon differenziert aufbereitet, wäre eine große Hilfe für den Einsatz im inklusiven Unterricht. Leider wurde in diese Richtung bislang noch wenig unternommen.
  4. Sensibilisierung: Nicht nur Lehrpersonen aus dem Inklusionsbereich sollten für OER sensibilisiert werden, sondern auch umgekehrt OER-Produzierende dafür, wie Aspekte von Heterogenität und Vielfalt in die Erstellung und Verbreitung von OER einfließen können.

Links zu OER und Inklusion

Lesen inklusive

Studierende der Universität Bremen haben den Kinderbuchklassiker „Pünktchen und Anton“ von Erich Kästner für die Förderschwerpunkte „Lernen“ und „Wahrnehmung und Entwicklung“ aufbereitet. Neben dem Kinderbuch stehen auch Arbeitshefte zur Verfügung. Alle Materialien sind CC0 lizensiert und können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

MOOC Vielfalt fördern

Der Massive Open Online Course (MOOC) der Lernlattform Oncampus gibt Lehrkräften Anregungen, wie sie im Unterricht mit Vielfalt und Heterogenität umgehen können. In fünf Lektionen zeigen Tamara Sturm-Schubert und Dr. Markus Richard Meyer Möglichkeiten zur individuellen Förderung auf. Der Kurs ist kostenlos und steht unter freier Lizenz.

Wörterbuch für leichte Sprache

Der Verein Hep Hep Hurra betreibt ein Wörterbuch für leichte Sprache als Wiki unter freier Lizenz. Unter dem Motto „Jeder darf die Wörter lesen. Jeder kann mitmachen.“ können alle das freie Wörterbuch nutzen und bearbeiten. Jeder Artikel beinhaltet eine kurze und längere Erläuterung des Begriffs, ein Bild sowie gleiche Wörter.

Vielfalt lernen-Wiki

Dieses umfassende Wiki bietet verlinkte Fachartikel, ein Glossar, Schulbeispiele, Filmbeiträge von Praktiker*innen sowie Literatur- und Linkverzeichnis zu Vielfalt und Heterogenität in Bildungskontexten. Insbesondere Lehrende sind zur Mitarbeit eingeladen.

Barrierefreiheit prüfen

Wer die eigenen OER-Materialien auf Barrierefreiheit prüfen möchte, findet auf der Ratgeberseite der Bundesfachstelle Barrierefreiheit eine Zusammenstellung von geeigneten Tools, mit denen sich Webseiten, PDF- und Office-Dokumente testen lassen. Daneben finden sich auch Leitfäden u.a. für barrierefreie Webinhalte und barrierefreie Onlinevideos. Die Materialien auf der Webseite stehen allerdings nicht unter offenen Lizenzen.

Literatur

Müller, Frank J.: “Inklusive Open Educational Resources. Wie frei verfügbare Bildungsmaterialien im Umgang mit Heterogenität helfen können“, Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 22, 4 / 2016. https://www.frank-müller.net/wp-content/uploads/2016/04/Mueller_160438.pdf

Reich, Klaus & Miesenberger, Klaus. (2011). „Barrierefreiheit – Grundlage gerechter webbasierter Lernchancen“ https://www.researchgate.net/publication/277996453_Barrierefreiheit_-_Grundlage_gerechter_webbasierter_Lernchancen

Zhang et al.: „Accessibility within open educational resources and practices for disabled learners: a systematic literature review“, Smart Learning Environments 7: 1 (2020). https://rdcu.be/b2zRF

 

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name der Urheberin soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Sigrid Fahrer, DIPF OERinfo – Informationsstelle OER.

OER und außerschulische Lernorte

Auch wenn viele außerschulische Lernorte pädagogische Materialien anbieten, sind besonders die Nischenlernorte häufig nicht erschlossen. Eine gute Gelegenheit, als Besuchsgruppe offene Unterrichtsmaterialien zum Lernort zu erstellen! Wie wäre es z.B. mit einem Leitfaden, mit dem dann andere Besucher*innen zukünftig den Lernort erkunden können?

Warum OER zu einem Lernort erstellen?

  1. OER sind durch ihre Veröffentlichung unter freier Lizenz nachhaltig und keine „Wegwerf“-Aufgaben, die nach der Fertigstellung nicht mehr genutzt werden.
  2. OER fördern digitale Kompetenzen, da ihre Produktion und Publikation auf digitale Tools setzen.
  3. OER ermöglichen eine Kollaboration, da andere das Material weiterbearbeiten können und so gemeinschaftlich ein Lernort erschlossen wird.
  4. OER bilden Meta-Lernkompetenzen aus und befördern das Wissen über Lernen, beides im Zeitalter des lebenslangen Lernens unverzichtbar.

OER zu einem Lernort gemeinsam erstellen

Vor dem Lernortbesuch

  • Zur Aktivierung von Vorwissen eignen sich freie Materialien hervorragend, z. B. lizenzfreie Fotos oder thematisch relevante OER.
  • Inspiration für ein eigenes OER-Projekt kann anhand von schon existierenden OER zu Lernorten kommen, die im Unterricht vorgestellt werden.
  • Wichtig bei der Erstellung von OER zu einem Lernort ist, die Lernenden mit Wissensimpulsen zu versorgen. Klären Sie rechtliche Fragen zu den CC-Lizenzen, führen Sie Tools zur Aufbereitung von OER ein und stellen Sie Strukturierungswege von Lernmaterialien vor.
  • Ist der Umfang des Themas umrissen, sollten sich die Lernenden Gedanken über Inhalt und Form ihrer OER machen. Denkbar wäre, Forscherbögen zu unterschiedlichen Aspekten des Lernorts zu erstellen, Interviews mit Experten zu führen, ein Online-Quiz zu coden, Details zu fotografieren u.v.m.

Beim Lernortbesuch

  • Vor Ort gilt es, die für die OER notwendigen Informationen zu sammeln und Materialien wie Zeichnungen oder Videos zu produzieren. Dies sollte nicht nur streng nach Ablauf geschehen, sondern auch freie Erkundungsphasen beinhalten.
  • Denn die Ideen der Planungsphase lassen sich erst beim Lernortbesuch überprüfen. Idealerweise verläuft deshalb die OER-Erstellung als wiederholter Prozess, in dem das Material angepasst und korrigiert wird und auch mehrfache Lernortbesuche möglich sind.

Nach dem Lernortbesuch

  • Die Nachbereitungsphase wird zunächst genutzt, um die Erfahrungen zu reflektieren, das mitgebrachte Material zu sichten, Lücken zu identifizieren und die Entwürfe für das Lernmaterial anhand der neuen Erkenntnisse zu überarbeiten und anzupassen.
  • Bei der Erstellung der OER zum Lernort bietet es sich an, auf Open Source Anwendungen und Programme zurückzugreifen wie z.B. Tutory oder H5P
  • In diese Phase fällt auch die Lizensierung der Lernmaterialien als OER, bei der CC-Lizensierungsgeneratoren gute Hilfestellungen leisten.
  • Das fertige Material sollte frei zugänglich und zur Weiternutzung und Erweiterung veröffentlicht werden. Dazu bieten sich zunächst die Webseiten der Bildungseinrichtung und natürlich des Lernorts an. Für eine weitere Verbreitung des erstellen Materials kann es auch in entsprechenden Diensten angelegt und referenziert werden, z.B. bei Edutags.

Links zu OER und Lernorten

Europeana-Sammlungen

In den Europeana-Sammlungen stehen 14 Millionen frei verwendbare Bilder von digitalisierten Sammlungen aus Museen, Archiven, Bibliotheken und anderen Kultureinrichtungen in ganz Europa zum Herunterladen und Weiterverarbeiten zur Verfügung. Für Lernortbesuche sind sie z.B. als Vorbereitung und Vergleichsmaterial geeignet.
https://www.europeana.eu

Unterrichtsmaterial Museum Park Kalkriese – Varusschlacht

Das Unterrichtsmaterial des Museum Park Kalkriese zur Varusschlacht steht unter CC BY-NC-Lizenz und richtet sich an Kinder im Grundschulalter. Neben Arbeitsblättern zu Römern und Germanen gibt es Materialien zur Varusschlacht und zu den Ausgrabungen. Gut als Inspiration für eigenes Material zu einem Lernort.
https://www.kalkriese-varusschlacht.de/schulen/unterrichtsmaterial/

Offene Naturführer

Das Wiki Naturführer bietet umfassende Informationen zu Pflanzen und Tieren wie Artikel zur Bestimmung oder einen Überblick über Stadtnatur. Lehrende sind aufgerufen mitzuarbeiten, besonders gesucht sind Materialien zu Exkursionen, die auch im Kurs oder Unterricht erstellt werden können.
https://offene-naturfuehrer.de/web/Hauptseite

Regiowikis

Regiowikis sind Artikelsammlungen zu einer Region, Stadt oder (Kultur)landschaft, die von Ehrenamtlichen recherchiert und geschrieben werden. Diese Orts- und Regionschroniken bieten Informationen zu allen landeskundlichen Facetten – eingeschlossen natürlich auch regionalen Lernorten. Im KölnWiki z.B. gibt es über 3.500 Artikel zu Kirchen, Plätzen, Stadtgeschichte und Museum. Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht, so wie bei fast allen RegioWikis. Oftmals geben Leitfäden und Hilfeseiten erste Orientierung für die Erstellung der Artikel.
https://de.wikipedia.org/wiki/Regiowiki

Landeskunde – Landesgeschichte Baden-Württemberg

Das Fachportal „Landeskunde – Landesgeschichte“ des Landesbildungsservers Baden-Württemberg hält eine interaktive Landkarte mit didaktisch aufbereiteten Lernorten bereit, die allesamt als Open Educational Resources veröffentlicht sind. Einfach auf der Karte die Region der Wahl klicken, dann einen blau markierten Lernort auswählen und schon erhält man eine Zusammenfassung der Einheit samt Link zu ausgearbeiteten Unterrichtsplänen, Arbeitsblättern und methodischen Vorschlägen zum Lernortbesuch.
https://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/gesellschaftswissenschaftliche-und-philosophische-faecher/landeskunde-landesgeschichte/module

Historische Orte in einer interaktiven Landkarte

Die Plattform Segu-Geschichte lädt mit einer interaktiven Landkarte zur geschichtlichen Erkundung des eigenen Wohnorts ein. Auf der Karte finden Interessierte historische Orte und Museen in der D-A-CH-Region markiert. Einen Ort ausgewählt, erhält man Informationen us Wikipedia, Hinweise auf Lernortbesuche, Adresse und Link zur Website. Die interaktive Karte kann nach sieben verschiedenen Epochen gefiltert werden von der Steinzeit bis heute und ist steht unter CC-Lizenz.
https://segu-geschichte.de/historische-orte/

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name der Urheberin soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Sigrid Fahrer, DIPF OERinfo – Informationsstelle OER.
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Weitere Linktipps zu OER und Didaktik finden Sie beim Deutschen Bildungsserver

OER managen

Qualität sichern

Neben urheberrechtlichen Fragestellungen ist das Thema Qualitätssicherung offener Bildungsmaterialien mit das meist diskutierte Thema in diesem Kontext. Die Diskussion ist behaftet von der Sorge, die Qualität offener Bildungsmaterialien könne nicht gewährleistet sein. Wie heißt es so schön: „Was nichts kostet, ist auch nichts wert“.

Sicherlich gibt es, wie bei traditionell proprietären Verlagsmedien, qualitative Unterschiede auch bei offenen Bildungsmaterialien. Bisher gibt es keine übergeordnete Instanz, die offene Bildungsmaterialien prüft oder ein OER-Siegel vergibt, auch wenn dies von vielen Seiten gefordert wird. Wer jedoch, wenn nicht Sie als Bildungspraktiker, könnte besser beurteilen, ob:

  • die Lehrplan- / Ausbildungsrahmenplankonformität zusätzlicher Materialien vorliegt,
  • Inhalte und Zusammenhänge korrekt dargestellt und aktuell sind,
  • das vorliegende Material didaktisch sinnvoll aufgebaut ist,
  • sich das Medium zur Integration in Ihren Unterricht / Ihre Ausbildung eignet und
  • dem Lernniveau Ihrer Schüler*innen / Auszubildenden angepasst ist.

Mit OERCHECK hat Nele Hirsch für das eBildungslabor ein Tool zur Qualitätsentwicklung von OER erstellt, das auf den Ergebnissen eines Workshops für die werkstatt.bpb auf dem OERcamp 2017 in Berlin basiert. Es handelt sich dabei um eine Checkliste mit 12 Kriterien, die auf die Nachnutzbarkeit und Anpassbarkeit offener Bildungsmaterialien abzielen und sowohl auf fremdes, eigenes Material und die Weiterentwicklung bestehenden Materials anwendbar ist. Die Checkliste liegt im H5p-Format vor und ist aufgrund des offenen Formates weiter bearbeitbar.

Sichtbarkeit erhöhen

Die Sichtbarkeit Ihrer Materialien wird durch die Verwendung von Creative Commons Lizenzhinweisen in Verbindung mit der zusätzlichen Angabe von Metadaten erhöht.

Suchmaschinen, Meta-Suchmaschinen, Datenbanken und Tools, die bei der Suche nach OER unterstützen sollen, wie in Kapitel OER finden aufgelistet, greifen auf die Maschinenlesbarkeit von Creative Commons Lizenzen zurück. Suchmaschinen können die Informationen zu den Creative Commons Lizenzen automatisch verarbeiten, wenn diese im Quelltext von Webseiten entsprechend hinterlegt sind.

Der CC-Lizenzgeber hilft auch dabei. Durch die Beantwortung zweier simpler Fragen wird der HTML-Code zum Lizenzhinweis automatisch generiert. Dieser kann anschließend für unterschiedliche Medienformen per copy & paste in das eigene Material integriert werden. Um maschinenlesbare Metadaten in das HTML zu integrieren und so die Auffindbarkeit Ihrer Materialien zu steigern können Sie im Abschnitt „Helfen Sie anderen, die Namensnennung korrekt vorzunehmen!“ genauere Hinweise zu Titel, Name des Urhebers und URL des Werkes machen, diese Hinweise werden dann wiederum automatisch in den Lizenzhinweis übertragen. Um nicht-digitale Werke oder Videos und andere Medienformate zu kennzeichnen, klicken Sie im selben Panel unter den Auswahlmöglichkeiten im Feld Lizenzkennzeichnung auf Offline. Dadurch öffnet sich ein weiteres, bis dahin verstecktes Panel. Entsprechende Links führen Sie u.a. zu herunterladbaren Lizenzgrafiken.

Erstellung einer OER-Policy

Die Ausarbeitung und Veröffentlichung einer Open-Policy kann dazu beitragen, eine Kultur des Teilens innerhalb einer Einrichtung zu etablieren. Für die Erstellung einer OER-Policy wurde das OER Policy Development Tool entwickelt, das Entscheidungsträger bei der Entwicklung einer institutionellen OER-Policy oder bei der Integration dieser Komponenten in eine bestehende institutionelle Open-Policy unterstützt.

Das OER Policy Development Tool basiert auf einer Vielzahl bestehender OER-Policies. Durch die Kombination einzelner Komponenten ist es möglich eine individuelle und an die jeweilige Institution angepasste OER-Policy zu entwerfen.

 

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name der Urheberin soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Susanne Grimm, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), für OERinfo – Informationsstelle OER.

OER einführen

Offene Bildungsmaterialien reihen sich ein in die Bewegungen des Open Source und Open Access und stehen in direktem Zusammenhang mit dem übergeordneten Begriff der Open Education. Geboren wurde der Begriff OER bereits 2002, als das Massachusetts Institute of Technology damit begann, Lehr- und Lerninhalte unter einer freien Lizenz der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Neben den politischen Akteuren, die den Begriff der OER auf internationaler Ebene in den Gremien der UNESCO geprägt haben, wurde das Feld weitgehend von der William and Flora Hewlett Foundation geprägt. Ein weiterer wichtiger Akteur auf dem Gebiet von OER in der Berufsbildung ist das Commonwealth of Learning (vgl. SCHUWERT&JANSEN, 2017, S. 1)

Aber wofür steht der Begriff Open Education eigentlich? Laut der Definition des Joint Research Centers (JRC), der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission versteht man darunter:

Eine Art und Weise Bildung, oftmals unter Einbezug digitaler Technologien, durchzuführenden. Ziel ist es, den Zugang und die Partizipation für alle zu erweitern, indem Barrieren abgebaut und das Lernen für alle zugänglich, breit verfügbar und anpassbar gemacht wird. Es bietet vielfältige Möglichkeiten des Lehrens und Lernens, des Wissensaufbaus und Teilens von Wissen. Darüber hinaus bietet es eine Vielzahl an Zugängen zu formaler und non-formaler Bildung und verbindet diese. (ÜdA., INAMORATO DOS SANTOS, PUNIE & CASTAÑO-MUÑOZ, 2017, S. 15)

Europäische Open Education-Policies im Überblick

In einer Studie, die die Bemühungen aller 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union hinsichtlich einer Öffnung ihrer Bildungssysteme untersucht, ziehen INAMORATO et. al. (2016) zehn Dimensionen von Open Education heran. Als sechs Kerndimensionen werden Zugang, Material, Pädagogik, Anerkennung, Zusammenarbeit und Forschung genannt. Sowie die weiteren vier Querschnitt-Dimensionen Strategie, Technologie, Qualität und Leitung. Die Studie unterstützt die Mitteilung der EU-Kommission „Die Bildung öffnen: Innovatives Lehren und Lernen für alle mithilfe neuer Technologien und frei zugänglicher Lehr- und Lernmaterialien“.

Maßnahmen, Bildung zu öffnen, werden hier des Weiteren in vier Policy-Typologien eingeteilt:

  1. Policies, die insbesondere darauf abzielen Bildung durch die Förderung von OER und Open Educational Practices (OEP) zu öffnen;
  2. Policies, die sich auf IKT zu Lernzwecken mit gewissen Bestandteilen von Open Education beziehen;
  3. umfassende strategische Policies mit gewissen Bestandteilen von Open Education und
  4. Policies, die als nationale offene Regierungspläne mit gewissen Bestandteilen von Open Education aufgestellt wurden. (ebd., S. 11)

Die Untersuchungen zeigen, dass die Mitgliedstaaten sich dem Thema Open Education bewusst sind, und nahezu alle dieses auf die ein oder andere Weise in Initiativen oder Aktionsplänen adressieren, auch wenn dieses Ziel nicht in allen Fällen ausdrücklich genannt wird. (ebd., 2017, S. 5)

Vier der 28 Mitgliedstaaten: Frankreich, Deutschland, Slovenien (Gastgeber des 2. UNESCO-Weltkongresses zu OER in Ljubliana, Slovenien in 2017) sowie Schottland führten zum Zeitpunkt der Erhebung mindestens eine spezifische Open Education-Policy durch. England konnte bereits auf eine solche Maßnahme zurückblicken. Außer im Falle Sloveniens, deren Opening Up Slovenia-Strategie einen Bottom-up-Ansatz zur Entwicklung und Umsetzung von Strategien verfolgt, der alle Bildungsbereiche in den Blick nimmt, adressiert die Mehrheit dieser Strategien/Initiativen die Hochschulbildung. Im Falle Deutschlands die Schul- und Hochschulbildung.

Buttom-up und Top-down – Initiativen und Richtlinie in Deutschland

Deutschland beteiligte sich erst relativ spät an der Diskussion um die Potenziale und Herausforderungen um OER und die damit in Verbindung stehenden Handlungsfelder. Der erste UNESCO-Weltkongress zu offenen Bildungsmaterialien 2012 und die dort verfasste Pariser Erklärung war jedoch auch für Deutschland der Startschuss zur Beteiligung an einer weiteren Entwicklung der OER-Bewegung. Die Pariser Erklärung bot Empfehlungen zur Förderung der Bekanntheit und Nutzung von OER durch gezielte Strategien und Forschungsprojekte. Auf diesem ersten Weltkongress zu OER wurde auch die Idee zur OER-World-Map geboren. OER wird in Deutschland sowohl Bottom-up als auch Top-down entwickelt. So unterstützen die OERcamps, Konferenzen und Festivals, die seit 2012 jährlich stattfinden, den Austausch von OER-Praktikern und Interessierten. Die OERcamps in 2013 und 2014 fanden am Joseph-DuMont-Berufskolleg mit Unterstützung des Kölner Schulamtes statt und beschäftigten sich von Anfang an mit Fragen zu Standards und Qualitätssicherung.

Daneben wurden viele Vorüberlegungen hinsichtlich der Potenziale und Herausforderungen von OER sowie nötiger Handlungsfelder im Bildungsbereich geleistet. Unter anderem eine Ist-Analyse zu freien Bildungsmaterialien in Deutschland in den Bildungsbereichen Schule, Hochschule, berufliche Bildung und Weiterbildung (2015), eine Machbarkeitsstudie zum Aufbau und Betrieb von OER-Infrastrukturen in der Bildung (2016) oder der OER-Atlas 2016 zu OER-Akteuren und Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. (siehe auch OER-Atlas 2017)

Die im Bericht der Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der Länder und des Bundes zu Open Educational Resources (2015) empfohlenen Maßnahmen zur weiteren Verbreitung von OER in Deutschland wurden top-down im Rahmen der Förderrichtlinie OERinfo des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Anfang 2016 aufgegriffen. Die Förderrichtlinie zu OER leistet seit Ende 2016 einen Beitrag zur Umsetzung dieser Empfehlungen. Vornehmlich werden hier Projekte zur Sensibilisierung und Qualifizierung von Multiplikatoren durch Organisationen bzw. Institutionen oder Einrichtungen der Fort- und Weiterbildung von Bildungspersonal – insbesondere im Bereich der Schul- und Hochschulausbildung – gefördert, da in diesen Bereichen zunächst die meisten Potenziale für eine breite Verankerung von OER gesehen werden. Darunter finden sich auch einige wenige Projekte, die Akteure der beruflichen Bildung, explizit der beruflichen Weiterbildung adressieren.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag e. V. (DIHK) verweist in seinem Beschluss zu Wirtschaftspolitischen Positionen der IHK-Organisationen (2017) auf die Notwendigkeit öffentlich finanzierter Pilotprogramme zum Auf- und Ausbau geeigneter Archiv- und Suchsysteme von Lernmedien, um hier für mehr Transparenz hinsichtlich bestehender frei zugänglicher Weiterbildungsangebote zu sorgen. Dies soll wiederum einen positiven Einfluss auf die Bildungsbeteiligung haben, vor allem im Hinblick auf Chancen und Herausforderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt. Überdies könne mit praxisnahen und qualitativ hochwertigen Weiterbildungen auch auf aktuelle und künftige Fachkräfteengpässe Einfluss genommen werden. (ebd. S. 25 ff.)

Literatur
DIHK, Wirtschaftspolitische Positionen der IHK-Organisationen 2017, Beschluss der DIHK-Vollversammlung am 30. März 2017, URL: https://www.coburg.ihk.de/files/wipos-2017.pdf (Stand 01.02.2018)

INAMORATO DOS SANTOS, Andreia et. al., Policy Approaches to Open Education – Case Studies from 28 EU Member States (OpenEdu Policies), Joint Research Center, European Union, Luxembourg, 2017, URL: https://ec.europa.eu/jrc/en/publication/policy-approaches-open-education-case-studies-28-eu-member-states-openedu-policies (Stand 15.01.2018)

INAMORATO DOS SANTOS, Andreia; PUNIE, Yves, CASTAÑO MUÑOZ, Jonatan, Opening up Education: a Support Framework for Higher Education Institutions, 2016, URL: https://ec.europa.eu/jrc/en/publication/eur-scientific-and-technical-research-reports/opening-education-support-framework-higher-education-institutions (Stand 15.01.2018)

ORR, Dominic; NEUMANN, Jan; MUUS-MERHOLZ, Joeran, German OER Practices and Policies – from Bottom-up to Top-down Initiatives, UNESCO Institute for Information Technologies in Education, Moscow 2017, URL: http://iite.unesco.org/pics/publications/en/files/3214746.pdf (Stand 18.10.2017)

SCHUWER, Robert; JANSSEN, Ben; OER in TVET, an overview of the state of affairs and harnessing the potentialities of OER for TVET, Summary of findings and recommendations, 28-9-2017, URL: http://www.unevoc.unesco.org/up/Summary_OER-in-TVET-study.pdf (Stand 22.01.2018)

 

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name der Urheberin soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden:
Susanne Grimm, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), für OERinfo – Informationsstelle OER.