Der Beitrag ist erschienen in Information – Wissenschaft & Praxis | Band 75 | Heft 5-6
Pädagogische Informationen über offene Bildungsressourcen (OER) ermöglichen das spezifische Suchen und Teilen dieser Materialien. Der LOM-Standard schlägt u. a. Felder wie Workload, Zielgruppe und Interaktivität vor. Vor dem Hintergrund, dass die Indexierung von Bildungsressourcen mit zusätzlichen Metadaten zeit- und ressourcenaufwendig ist und OER auch von Erstellern und Erstellerinnen direkt publiziert werden wollen, stellt sich die Frage zum einen nach dem Mehrwert der zusätzlichen Informationen für die Suche und zum anderen nach der Schwierigkeit bei deren Erstellung. Viele deutsche OER-Retrievaldienste haben aktuell ein Redaktionsteam, das die Metadaten überprüft und die Dozierenden beim Ausfüllen der Felder berät. Oft sind es jedoch die Dozierenden selbst, die ihre Materialien hochladen und mit Metadaten beschreiben wollen. Vor diesem Hintergrund wurden in einer qualitativ angelegten Studie Hochschullehrende zur Nützlichkeit und Nutzbarkeit von spezifischen pädagogischen Informationen zu Bildungsressourcen befragt. Im zweiten Schritt sollten sie versuchen, selbst diese Angaben auf eigene Bildungsressourcen anzuwenden. Die Ergebnisse zeigen, dass für OER im Hochschulbereich nicht alle vorgeschlagenen pädagogischen Informationen zielführend sind. Relevante Metadaten für die Suche sind Art des Lernmaterials, Zielgruppe, Beschreibung und Vorkenntnisse. Hingegen sind Workload und Interaktivität weniger relevant und zudem auch schwieriger für die Dozierenden zu beschreiben. Jedoch kommt bei allen Ergebnissen die Fachspezifität und Diversität der Bildungsressourcen zum Tragen, wie die Auswertungen der Aussagen der Teilnehmenden zeigen. Die Resultate können Anbietern von OER-Repositorien bei der Auswahl geeigneter Metadatenfelder helfen und tragen zur weiteren Klärung von Wertelisten der Metadatenfelder bei.
Tischler, F., Heck, T., Rittberger, M.
2022
deutsch