Kategorie: Die konsequentesten OER-Förderer und -Wegbereiter (Preis der Jury)
Preisträger: Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Laudatoren: Saskia Esken (MdB, SPD-Berichterstatterin Digitale Bildung) und Dr. Sandra Schön (Salzburg Research | BIMS e.V.)
Sandra Schön:
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat einen klaren Auftrag: Durch verschiedenste Maßnahmen und Materialien fördert sie das Verständnis für politische Sachverhalte, festigt das demokratische Bewusstsein und stärkt die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit.
Saskia Esken:
Wie wertvoll dieser Auftrag ist – für die Politik und vor allem für unsere Gesellschaft – und wie dringend notwendig, das wird uns in den letzten Monaten mit dem offensichtlichen Auseinanderdriften unserer Gesellschaft in der Flüchtlingsfrage wieder einmal sehr bewusst. Es tut sich eine erschreckende Kluft auf zwischen der Politik und den Medien auf der einen und Teilen der Bevölkerung auf der anderen Seite.
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat dabei den Anspruch an sich selbst, mit ihren Aktivitäten und Informationen so weit wie möglich in die Breite zu wirken. Dafür setzt die Bundeszentrale auf Materialien, die medial niederschwellig sind und zielgruppengerecht, und auch die technischen und rechtlichen Hürden gestaltet ihr bewusst so niedrig wie möglich.
Lieber Thomas Krüger, Du als Präsident der Bundeszentrale hast gemeinsam mit Deinem Team sehr früh erkannt, dass Eure Arbeit so die größtmögliche Strahlkraft hat.
Sandra Schön:
Schon seit Jahren wird in den Abteilungen der Bundeszentrale mit CC-Lizenzen gearbeitet, allen voran im Fachbereich Multimedia. Freier Zugang und freie Inhalte – das ist hier Standard, kein Versuchsfeld.
Saskia Esken:
Natürlich geht es dabei um mehr als nur den einfachen Zugang. Es geht um Inhalte, um das Lehren und Lernen – und zwar aktiv! Die Materialien der Bundeszentrale sind daher – ganz folgerichtig – zum Bearbeiten und Verändern und zum Weitergeben. Den KonsumentInnen und NutzerInnen wird die Möglichkeit gegeben, neue Ideen und Techniken zu integrieren, also nicht nur teilzuhaben, sondern auch teilzugeben – ohne vorher riesige Schranken
überwinden zu müssen.
Sandra Schön:
Die Bundeszentrale wird dafür heute zum konsequentesten OER-Förderer und – als Vorbild – zum OER-Wegbereiter ausgezeichnet. Die bpb nutzt OER nicht nur selbst für die eigene Arbeit, sondern sammelt, systematisiert und verbreitet OER-Materialien. Das Projekt pb21.de, das Bildungsangebote zum Thema „Web 2.0 in der Bildung“ machte, und das Folge-Schwester-Projekt werkstatt.bpb.de setzten und setzen auf freie Lizenzen…
Saskia Esken:
… und innerhalb dieses Projekts wird sich aktiv mit OER auseinandergesetzt! Im deutschsprachigen Raum war die Bundeszentrale damit eine der ersten Anlaufstellen. Auch als Unterstützer für Veranstaltungen wie die OER-Konferenzen zeigt die Bundeszentrale, dass sie ihren klaren Auftrag wahrnimmt: Verständnis für (politische) Sachverhalte und das Stärken von (politischer) Mitarbeit.
Sandra Schön:
OER sind dabei „Mittel zum Ziel“ und das Ziel selbst. Vielen Dank, Bundeszentrale für politische Bildung! Vielen Dank, Thomas Krüger!
Die Laudatio steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name der Urheber sollen bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Saskia Esken, MdB, und Dr. Sandra Schön – OER-Festival 2016.