OERlabs – OERinfo – Lessons Learned in 5×5 Zeilen

Screenshot OERlabs, nicht unter freier Lizenz

Das Projekt OERlabs startete im April 2017 mit dem Ziel, Akteursgruppen der Hochschule zur Beschäftigung mit OER anzuregen und fu?r den selbstverständlichen Umgang mit Open Educational Resources zu sensibilisieren. Matthias Andrasch, Constanze Reder und Bence Lukacs aus dem OERlabs-Projektteam berichten über ihre Ansätze und Methoden, um Stakeholder im Kontext der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung zum Thema OER zu erreichen und darüber, was die größten Hindernisse auf dem Weg dorthin waren.

Wenn Sie auf die Projektzeit zurückblicken, was würden Sie dann sagen …

Alleinstellungsmerkmal: Was haben Sie gemacht, was die meisten anderen nicht gemacht haben?

Im Projekt OERlabs haben wir anstatt (nur) OER eher offene Bildungspraxis wahr gemacht und unseren Projektprozess auf vielfältige Art und Weise dokumentiert: Ganz im Sinne der Offenheit haben wir während unserer Arbeit sämtliche Materialien, die wir verwendet, erstellt und geremixed haben, frei zur Verfügung gestellt: sei es in unserem Blog, dem Twitter-Kanal oder über Google Drive. Ebenso haben wir unsere Erfahrungen offen geteilt und dazu einen Projekt-Podcast produziert, in dem reflektiert wurde und der zusätzlich als Projektdokumentation dient. Aktuell entsteht eine offene Projektdokumentation in unserem OpenBook, das alle Prozesse und Erfahrungen zusammenfasst und in dem Interessenten ebenso die Möglichkeit haben Ideen, Fragen und Meinungen zu hinterlassen und in Diskussion über das Projekt zu treten.

Was hat *besonders* gut geklappt?

Erfolgreich waren wir mit der Durchführung von Multi-Stakeholder Dialogen bzw. Runden Tischen – hier konnten wir an beiden beteiligten Hochschulen nicht nur alle relevanten Stakeholder für einen Austausch einladen, sondern auch jedes Mal eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen, in der die Teilnehmer*innen mit Hilfe von Design Thinking Prinzipien durch diverse Input- und Arbeitsphasen geleitet wurden, um gemeinsam Lösungen für die gesammelten Herausforderungen zu erarbeiten. Die Dialoge haben dabei vor allem Leute ins Gespräch gebracht – gute Voraussetzungen für weitere Projekte.

Was war für die Erreichung Ihrer Ziele (welche?) das größte Hindernis?

Größte Herausforderung ist und bleibt die Bearbeitung von Haltungsfragen an unterschiedlichen Punkten entlang der Lehrer*innenbildungskette, d.h. mit Studierenden, Lehrenden, Menschen in Leitungspositionen. Die Entwicklung von Offenheit und einer Kultur des Teilens ist keine naturgemäße Entwicklung innerhalb einer Organisation oder der Lehrer*innenbildung, sondern setzt eine tiefgründige Auseinandersetzung und Diskussion von Einstellungen und Haltungen im Bildungsbereich voraus. Zudem war eine (gedankliche) Perspektiverweiterung notwendig, um von OER als Material und Lizenzfragen- und modellen hin zu einer kooperativen Praxis auf sämtlichen Ebenen zu kommen.

Was bleibt? Inwieweit hat das Projekt einen Unterschied gemacht, der 2019 sichtbar ist?

Wir hoffen, dass wir das Bewusstsein der Teilnehmenden schärfen konnten im Hinblick auf Offenheit und kooperativen Praxis innerhalb der Hochschule im Dialog. Haltungsveränderungen bedürfen eines langen Prozesses, können jedoch Arbeitsweisen in Zukunft womöglich verändern. Erste Anzeichen dafür gibt es schon, wie Überlegungen, die OERlabs in anderen Bundesländern durchzuführen oder Dialog-Tagungen auch in anderen Bereichen der Hochschule zu implementieren. Denn durch die Multi-Stakeholder Dialoge bzw. Runden Tische haben viele Teilnehmer*innen die Erfahrungen gemacht, wie wertvoll es sein kann, sich über verschiedene Ebenen hinweg auszutauschen und zu kooperieren.

Welches Tool oder Softwarewerkzeug hat sich als besonders hilfreich im Verlauf ihres Projektes herausgestellt? Warum?

Eine offene Arbeitsweise gelang uns im Projekt durch die Verwendung von Google Drive als zentrale Anlaufstelle für das Projekt – dort konnten wir sowohl offizielle Dokumente, als auch Notizen und anderen Content ablegen. Zudem hat es uns ermöglicht, über zwei Projektstandorte hinweg zu kommunizieren und gemeinsam an Vorhaben zu arbeiten. Sowohl synchrone, als auch asynchrone Kommunikation und Bearbeitung von Dokumenten ermöglicht einen flüssigen Arbeitsprozess. Das „öffentlich” stellen von diversen Dokumenten passte ebenfalls gut in unseren Offenheits-Anspruch.


Dieser Artikel ist Bestandteil der Reihe „Lessons Learned in 5×5 Zeilen“, die zum Abschluss der Projektförderung der OERinfo-Projekte entstanden ist.

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Team OERlabs für OERlabs und Jöran Muuß-Merholz für OERinfo – Informationsstelle OER.

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