OER009: OER in der Wissenschaftspraxis

Dr. Sandra Schön, Foto von Werner Moser | Salzburg Research 2014 unter CC BY 3.0. DE
Dr. Sandra Schön, Foto von Werner Moser | Salzburg Research 2014 unter CC BY 3.0. DE

Podcast mit Dr. Sandra Schön, Senior Researcher bei Salzburg Research

„Ich bin als Pädagogin eine latente Weltverbesserin – und da gehört der Zugang zu freiem Wissen einfach dazu,” sagt Dr. Sandra Schön. Sie ist Forscherin bei Salzburg Research und eine der Initiatoren von L3T, dem Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien. L3T gilt gemeimhin als das Vorzeigeprojekt zu OER im Hochschulbereich.

In der Diskussion um OER sieht Sandra Schön nicht nur die Debatte einer Filterbubble, sondern einen größeren Trend. Sie hofft auf politische Unterstützung als Katalysator. Öffentliche Einrichtungen sollten ihrer Meinung nach auch Material erstellen, das der Allgemeinheit zugute kommt: „Wenn ich die Brille als Steuerzahlerin aufsetze, muss ich sagen: Wenn jemand in einer öffentlichen Einrichtung arbeitet und von meinen Steuermitteln bezahlt wird, da erwarte ich, dass der auch etwas macht, was der Allgemeinheit zugute kommt.” Sie kann sich gut vorstellen, dass es bei Projektförderungen zum Standard wird, dass erarbeitete Inhalte als OER veröffentlicht werden müssen. Und nicht nur das: „Der übernächste Schritt könnte sein: ‘Wenn Sie ein Projekt bei uns machen wollen, dann ist die Auflage aber, dass Sie auf OER zurückgreifen, das es schon gibt.’”

Nicht zitierfähig
Ein allgemeiner Hinweis: Die Podcasts sind Gespräche, keine Vorträge. Es wird viel gemeinsam nachgedacht und spekuliert. Selbstverständlich kann gerne Bezug auf Inhalte aus den Podcasts genommen werden. Aber die Aussagen der Beteiligten können nicht im Sinne wissenschaftlicher Zitate genutzt werden.

An den Hochschulen seien die Qualitätsmaßstäbe an OER durch die öffentliche Sichtbarkeit besonders hoch. Schön: „Ich habe den Eindruck, dass die Ressourcen besser sind als die, die in normalen Lehrveranstaltungen verwendet werden.” Die zunehmende Bedeutung von OER könne so mittelfristig insgesamt den Studierenden zugute kommen: „Wenn uns OER wichtig ist, wird uns auch Lehre an sich wichtiger sein.”

Durch die Entwicklung von L3T und anderer Projekte hat Sandra Schön viel Erfahrung mit dem Umgang mit Freien Bildungsressourcen sammeln können. Aktuell fühlt sie sich als eine der Vorreiterinnen für OER. Sie hofft aber, dass der Trend schnell wächst. Derzeit gebe es schon sehr viel Material, das im Internet abrufbar sei, jedoch nicht als OER veröffentlicht wurde.

Das Lehrbuch L3T wurde 2013 neu aufgelegt, mit 280 Beteiligten in nur sieben Werktagen. Dabei haben die Autoren in der Regel kostenlos gearbeitet. Das gesamte Projekt wurde multimedial begleitet, es gab Livestreams und mehrere L3T-Camps im deutschsprachigen Raum.

Der Podcast



Gesprächspartner

Erwähnte Organisationen / Projekte / Personen / Studien etc.

Eckdaten

Aufgezeichnet am 23.01.2015 in Bad Reichenhall.

Produziert mit freundlicher Unterstützung des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft.

Creative Commons LizenzvertragText und Podcast stehen unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebes soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: … für den Text: Kai Obermüller  für www.open-educational-resources.de – Transferstelle für OER. … für den Podcast: Jöran Muuß-Merholz für www.open-educational-resources.de – Transferstelle für OER. Der Podcast-Jingle verwendet einen Ausschnitt aus dem Track „I dunno“ von grapes, lizenziert unter CC BY 3.0.

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